Essen & Trinken | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Eier: immer weißer
Im Discounter sind braune Eier schon schwierig zu finden - und bald könnte es sie gar nicht mehr geben: Warum ist das so? Und ist das für Verbrauchende einerlei?
Klar, zu Ostern wollten alle weiße Eier haben, die lassen sich dann doch etwas einfacher färben. Aber ansonsten sollte das Frühstücksei gerne braun sein - so sehen es laut einer Kundenbefragung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft zumindest die älteren unter uns. Jüngeren ist die Farbe meist egal, ihnen sind eher Aspekte wie Tierhaltung und Regionalität wichtig.
Aber warum schreiben wir hier überhaupt über braune und weiße Eier - das ist doch alles einerlei! Eben weil es mit den braunen Eiern ein Problem gibt: Sie sterben aus. "Heute sieht man braune Eier schon immer weniger, bald dürfte es gar keine mehr geben", sagte Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger. In einigen Jahren, so die Prognose, werden Verbraucher:innen in Supermärkten voraussichtlich nicht mehr zwischen braunen und weißen Eiern wählen können.
Weißes Gefieder = weißes Ei
Der Hintergrund des Rückgangs brauner Eier ist die Umstellung vieler Großbetriebe auf weiße Eier - von weißen Hühnern. Denn weiße Hennen legen weiße Eier, braune Hennen braune, das ist nach Angaben von Schönecke zumindest bei Hühnerrassen in Deutschland die Regel. Nun ist es aber so, dass weiße Hühner "ein größeres genetisches Potenzial als braune" haben, so der Eiererzeuger. "Sie leben und legen länger." Auch seien weiße Hühner einfacher zu halten und mobiler als braune. Sie fänden ihr Futter und Wasser besser, außerdem seien sie leichter und kleiner, ihre Eier ebenso. Das Legen sei dadurch weniger anstrengend.
Für die Betriebe also gleich mehrere Gründe, auf das weiße Huhn zu setzen - und mit ihm auf weiße Eier.
In Supermärkten liegt der Anteil brauner Eier dem Verband zufolge noch bei etwa 30 Prozent, bei Discountern gebe es häufig schon keine mehr. Braune Eier gebe es inzwischen nur noch bei wenigen regionalen Haltern. Noch vor zehn Jahren seien hierzulande mehr braune als weiße Eier verkauft worden.
Außen anders, innen gleich
Abgesehen von der Farbe gibt es heutzutage keine Unterschiede zwischen braunen und weißen Eiern. Früher hätten braune Eier eine festere Schale gehabt, so Verbandsvorsitzender Schönecke, heute jedoch nicht mehr. Für Verbrauchende hat das Ende des braunen Eis somit auch keine spürbaren Auswirkungen. Der Geschmack ist derselbe - und an der Stelle eben doch: einerlei.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA, 11.04.2024.
