Stolpersteine, Foto: Milena Schlösser
© Milena Schlösser

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findet man vor Hauseingängen in der ganzen Stadt.

Sie sind eigentlich ganz klein – zehn mal zehn Zentimeter –, doch ihre Wirkung ist groß. Auf den quadratischen Messingplatten steht ein kurzer Text, der meist mit den Worten "Hier wohnte" beginnt. Jede Tafel erinnert an ein Deportationsopfer der Nazis.

Um sie lesen zu können, muss man sich bücken – eine symbolische Verbeugung –, denn die sogenannten Stolpersteine hängen nicht an Hauswänden, sondern sind zwischen die anderen Steine auf den Gehweg gepflastert. Wenn man also mitten in Berlin leicht gebückte Menschen auf den Boden starren sieht statt in das Schaufenster vor ihrer Nase, dann liegt das vielleicht an einem Stolperstein.

Da ist jemand gestolpert, aber nicht mit dem Fuß, sondern mit dem "Kopf und dem Herzen". Nur der Name, der Tag der Deportation und der Todestag sind da zu lesen: Die Steine erzählen eine brutale Geschichte. Jeder Stein markiert einen Tatort. Manchmal liegt ein Stein allein, manchmal sind es vier oder fünf oft mit demselben Familiennamen.

Autor: Sebastian Voigt

(gekürzt)

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