An diesem Sonntagmorgen sind die drei Figuren, die den Molecule Man ergeben, nicht allein. Es ist der 27. September 2009, als der Tiroler Kletterprofi Bernd Zangerl noch vor Sonnenaufgang ein Schlauchboot aufbläst und kurz darauf zwischen Oberbaumbrücke und Elsenbrücke durch die eiskalte Spree rudert. Sein Plan: Er will den Molecule Man erklimmen, die 30 Meter hohe Skulptur aus Aluminium des amerikanischen Bildhauers Jonathan Borofsky.

Sie befindet sich seit 1999 genau dort, wo das einst geteilte Ost- und West-Berlin aufeinandertreffen. Und das ist nun einmal mitten in der Spree, bei Treptow. Ohne Sicherungsgurt, aber umgeben von nichtsahnenden Polizisten, die in Booten das nahegelegene Gebäude des Bundesnachrichtendienstes und die Treptowers bewachen, startet er seine illegale Mission.

Den Molecule Man gibt es nicht nur einmal. Etwas kleiner, ansonsten aber identisch, stehen zwei weitere in Los Angeles und in der amerikanischen Kleinstadt Council Bluffs bereit, um erklommen zu werden.