-
Das Jahr 2006 – die Fußball-Weltmeisterschaft kommt nach Berlin und die Stadt erlebt ihr "Sommermärchen". Der Hauptbahnhof wird eingeweiht und die Neuköllner Rütli-Schule macht deutschlandweit Schlagzeilen als Symbol für gescheiterte Integration.
2006 – das Jahr, in dem Berlin sein Sommermärchen erlebt. Der Schriftsteller Wladimir Kaminer erinnert sich an die besondere Atmosphäre in der Stadt und eine neue Leichtigkeit der Deutschen im Umgang mit der eigenen Identität. Der seit 1971 in Berlin lebende Italiener Nello Di Martino ist damals Teambetreuer der italienischen Nationalmannschaft, und schildert die unvergesslichen Wochen auf dem Weg zum Weltmeistertitel.
Die deutsche Hauptstadt bekommt erstmals in ihrer Geschichte einen echten Hauptbahnhof. Projektleiter Hany Azer spricht über den ungeheuren Druck, den größten Turmbahnhof Europas rechtzeitig vor Beginn der Fußball-WM fertigzustellen.
Zum Film des Jahres wird das Stasi-Drama "Das Leben der Anderen". In einem Interview zum Kinostart wirft Hauptdarsteller Ulrich Mühe seiner Ex-Frau, der Schauspielerin Jenny Gröllmann, vor, in der DDR als IM für die Staatsicherheit gearbeitet zu haben. Der Journalist Peter Pragal, ein langjähriger Freund Gröllmanns, erzählt von ihrem Kampf gegen die unbewiesenen Vorwürfe – und gegen den Krebs: Jenny Gröllmann stirbt im August 2006.
Ein Hilferuf der Lehrerschaft der Neuköllner Rütli-Schule sorgt bundesweit für Schlagzeilen: Die Schule wird zum Symbol einer gescheiterten Integrationspolitik. Der Reporter der Berliner Zeitung, Maxim Leo, verbringt zwei Wochen in der Schule und spricht über Missstände und missverstandene Schüler.
Film von Thomas Zimolong
Erstausstrahlung am 23.05.2020/rbb