-
In den 2010er Jahren ist Berlin eine Stadt mit Wachstumsschmerzen. Wohnen wird erst teuer und dann unbezahlbar. Arm, aber sexy – das war gestern. Die deutsche Metropole ist Sehnsuchtsort der Nachtschwärmer aller Länder. Gleichzeitig wird der Ton rauer, die Auseinandersetzungen härter. Und dann überschattet 2020 Corona alle anderen Themen und Probleme in Berlin.
In den 2010er Jahre ist Berlin eine Stadt mit Wachstumsschmerzen. Wohnen wird erst teuer und dann unbezahlbar. Arm, aber sexy – das war gestern. Die deutsche Metropole ist weltweite Start-up-Hauptstadt. Sehnsuchtsort der Nachtschwärmer aller Länder. In Berlin ist die Welt nicht mehr nur zu Gast bei Freunden – sie ist jetzt hier zu Hause. Zu Beginn des Jahrzehnts spuckt im fernen Island ein Vulkan mit dem schwer aussprechbaren Namen Eyjafjallajökull Aschewolken und fegt den Himmel über Berlin leer. Flugzeuge können tagelang nicht starten; tausende Reisende stranden in Berlin und die Flughäfen der Hauptstadt verwandeln sich in Touristen-Camps.
Der Ton in der Stadt wird rauer, die Auseinandersetzungen härter. Der SPD-Politiker Thilo Sarrazin löst mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ eine heftige Debatte über Integration aus. Kurz vor Weihnachten 2016 erschüttert ein islamistischen Terror-Anschlag am Breitscheidplatz die Stadt. Es gibt dreizehn Todesopfer, über einhundert Menschen werden verletzt.
Die „MeToo“-Bewegung aus Amerika erreicht Deutschland und Berlin. 2019 bekommt Berlin einen freien Tag mehr: Der 8. März, der Frauentag, wird Feiertag. „Fridays for future“ wird immer größer, erstmals besucht Ikone Greta Thunberg die Stadt.
Mitte der 10er Jahre nimmt Berlin zehntausende Flüchtlinge auf, das Lageso wird zum Inbegriff Berliner Behördenversagens und der Flughafen BER eröffnet mit einer langjährigen Verspätung. Berlin – eine „failed city“? Und dann überschattet 2020 Corona alle anderen Themen und Probleme in Berlin.
Erstausstrahlung am 01.04.2023/rbb