Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt -
#MeToo! Mir ist es auch passiert! 2018 erreicht die MeToo-Bewegung aus Amerika Deutschland und Berlin. Die Serie "Babylon Berlin" entfacht einen Zwanziger-Jahre-Boom und die Mauer ist genauso lange weg, wie sie da war: 10.316 Tage. Über 28 Jahre.
2018 – das Jahr, in dem die MeToo-Bewegung aus Amerika Deutschland und Berlin erreicht. Die ehemalige Schauspielerin Patricia Thielemann ist eine derjenigen, die sexuelle Übergriffe in der Filmbranche publik machen. Die Zeugenvernehmung bei der Polizei und die Reaktionen in der Presse lassen sie anfangs zweifeln, ob sie das alles durchsteht.
Solidarisches Grundeinkommen und Knastausbrüche
Aus Berlins Haftanstalten brechen immer wieder Häftlinge aus. Es fehlt Personal! Die Justizvollzugsbeamtin Marina Sahlmann erinnert sich an ihren letzten Arbeitstag in der JVA Moabit: Trotz hartem Job hat sie sich ihr weiches Herz erhalten.
Das Solidarische Grundeinkommen ist nicht nur Gesprächsthema: In Berlin verlost ein Verein bedingungslose Grundeinkommen und Steve Kosse ist 2018 einer der Gewinner. Das Geld kommt für ihn genau im richtigen Moment.
"Babylon Berlin" Fieber
Die Serie "Babylon Berlin" fasziniert die Berliner mit Geschichten ihrer Stadt aus der magischen Welt der Tanzclubs, der Flapper Girls, dem grellen Wechselspiel von Licht und Schatten der 1920 Jahre. Szenenbildner Uli Hanisch berichtet, wie er im modernen Berlin Originalschauplätze entdeckt und untergegangene Orte wiedererstehen lässt. Für ihn sind die "goldenen Zwanziger" – das pulsierende, weltoffene Berlin- ein Bezugspunkt für unsere Gegenwart.
Kurz nach dem Mauerfall hatte der Ost-Berliner Lars Bösel die Stadt verlassen, weil er hier keine Zukunft für sich sah. Nun - 28 Jahre später - kehrt er zurück und macht sich als Coach selbstständig. Er ist mit beiden Beinen im neuen Berlin angekommen, aber da bleibt so ein Gefühl: Im ehemaligen West-Berlin könne er nicht wohnen.
Film von Dagmar Wittmers
Erstausstrahlung am 22.10.2022/rbb