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Mitten in der Spandauer Vorstadt, einem der schönsten und historischsten Stadtteile Berlins, wurden kürzlich 28 DDR-Lückenbauten unter Denkmalschutz gestellt. Anders als die großen Plattenbauviertel in Marzahn oder Hellersdorf stehen diese Gebäude mitten in der Altstadt von Mitte, in einer Gegend, die den Zweiten Weltkrieg vergleichsweise unbeschadet überstanden hat. Jahrzehntelange Vernachlässigung führte jedoch zu Verfall, bis in den 1980er-Jahren mit Sanierungen und Neubauten begonnen wurde.
Heute ist die Spandauer Vorstadt ein pulsierendes Viertel mit sanierten Gebäuden, die Geschichte und Moderne vereinen. Die neu geschützten Plattenbauten, alle im Besitz der WBM, fügen sich harmonisch in das Ensemble ein und erzählen von funktionalem DDR-Design. Ob es sichtbare Denkmalschilder geben wird, liegt bei den Eigentümern.
Einige dieser Bauten, wie das Kunst- und Projekthaus Torstraße 111, haben sich längst zu kulturellen Hotspots entwickelt. Sie zeigen, dass Architektur nicht nur Stein ist, sondern ein Spiegel der Stadtgeschichte.
3 Dinge über die Torstraße
Nummer 1
Auf dem Grundstück an der Ecke Friedrichstraße steht temporär Kunst: Yoko Onos Botschaft „FLY“, „Flieg“. Die Installation wurde vom Neuen Berliner Kunstverein aufgestellt und ist noch bis März zu sehen.
Nummer 2
Von 1951 bis 1994 trug die Torstraße den Namen „Wilhelm-Pieck-Straße“, benannt nach dem ersten Präsidenten der DDR.
Nummer 3
An der Ecke Schönhauser Allee gibt es seit 1908 eine Manufaktur, in der Pantoffeln hergestellt werden – mittlerweile in der vierten Generation.