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Manchmal hat sie mehrere hundert Klöppel gleichzeitig im Einsatz - Doris Budniok klöppelt seit Jahrzehnten die filigrantsten Spitzenarbeiten. Die inzwischen pensionierte Amtsrätin war zufällig in einem West-Berliner Kaufhaus, als dort das Klöppeln vorgestellt wurde. Das war vor 41 Jahren, die Leidenschaft hat sie seitdem nicht losgelassen. Sie ist zertifizierte Klöppellehrerin und bringt diese alte, italienische Handarbeitskunst aus dem 15. Jahrhundert anderen Menschen bei.
Drehen und kreuzen – durch die Kombination dieser zwei einfachen Bewegungen entstehen zauberhafte Spitzen wie Deckchen. Doris Budnick aus Berlin-Rudow macht das so rasant, dass man ihren Klöppeln kaum folgen kann. Eigentlich sind immer nur vier Klöppel gleichzeitig in Benutzung. Die alte Handwerkskunst aus dem 15. Jahrhundert entdeckte sie vor 42 Jahren bei einem Besuch im KadeWe. Von da an ließ sie das Klöppeln nicht mehr los. Ein Jahr später fuhr sie zum Klöppelkurs nach Bayern. Schon damals fiel ihr außergewöhnliches Talent auf.
Seitdem sind viele Kunstwerke entstanden – neben Bildern auch Fächer oder ein Gesteck für den Brautschleier ihrer Schwester. Mustervorlagen, die sogenannten Klöppelbriefe, gibt es im Handarbeitsbedarf zuhauf. Klöppeln ist nichts für Ungeduldige, aber genau das macht für die 69jährige den Reiz aus.
Jeden Montagabend gibt Doris Budnicks einen Klöppelkurs in der evangelischen Kirchengemeinde in Rudow. Mitstreiter sind immer gern gesehen.
Beitrag von Gela Braun