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Ein Klassiker auf Schienen: Vor 100 Jahren, am 08.August 1924, fuhr die erste elektrifizierte S-Bahn durch Berlin. Seitdem sind die rot-gelben Wagen nicht mehr wegzudenken. Der Film erzählt von den Höhe- und Tiefpunkten aus der bewegten S-Bahngeschichte, blickt hinter die Kulissen des Fahrbetriebs zwischen Werkstatt und Leitzentrale und erzählt von den Menschen, die den Betrieb am Laufen halten.
1,5 Millionen Fahrgäste täglich
Die S-Bahn feiert 100. Geburtstag: Seit 1924 transportieren die ockergelben und rubinroten Wagen Fahrgäste durch die Stadt. Seitdem ist die S-Bahn aus dem Leben der Berliner und Brandenburger nicht mehr wegzudenken. Jeder und jede hat sie schon benutzt: 1,5 Millionen Menschen fahren mit ihr täglich durch die Hauptstadt - und das fast rund um die Uhr. Fährt sie einmal nicht, dann kommt das Leben in Berlin zum Stillstand.
Beliebt im Osten, schwerer Stand im Westen
Mit der Elektrisierung Ende der 20 Jahre erobert die S-Bahn Berlin. Schon bald nach dem Krieg nimmt sie wieder Fahrt auf. In Ostberlin ist sie beliebt, in Westberlin hat sie es schwer: Die S-Bahn wird von der ostdeutschen Reichsbahn betrieben und fährt unter der Flagge der DDR. Erst 1984 übernimmt die BVG das Westnetz der S-Bahn. Und dann der Mauerfall: Die S-Bahn ist im Ausnahmezustand.
Klaus Rühmann, der damals Triebfahrzeugführer ist, erinnert sich: „Wir sind Tag, Nacht und am Wochenende immer durchgefahren und die Züge waren krachend voll. Es war Freude pur.“
Lückenschluss und Chaostage
Nach dem Mauerfall muss sie sich deshalb im West-Teil der Stadt erst wieder einen guten Namen machen. Schnell wird sich ans Werk gemacht: Lücken im Netz werden geschlossen – vor allem ins Umland – um der wachsenden Verkehrsnachfrage gerecht zu werden. Doch dann folgen Chaostage: Frieren und Warten auf die S-Bahn mit zigtausend Verspätungen und Zugausfällen bei bitterkalten Temperaturen im Winter 2009. Das aber ist erst der Anfang: Die S-Bahn Krise wächst sich immer weiter aus durch Wartungsmängel bei der gesamten Flotte.
Sabine Hamperl arbeitet seit über dreißig Jahren bei der S-Bahn und meint: „Der Sommer 2009 war für die S-Bahn historisch: Ein schwarzer Sommer. Das war ein Gefühl der persönlichen Betroffenheit.“ Chaotische Zustände in der Stadt!
Die Dokumentation „Berlin auf Schienen“ erzählt von den Höhe- und Tiefpunkten aus der bewegten S-Bahngeschichte, blickt hinter die Kulissen des Fahrbetriebs zwischen Werkstatt und Leitzentrale und erzählt von den Menschen, die für die S-Bahn arbeiten und den Betrieb am Laufen halten.
Film von Thomas Zimolong
Erstsendung: 07.08.2024/rbb