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Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltene Farbaufnahmen aus Berlin und Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Der zweite Teil der Dokumentation "Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz" von Jan Lorenzen erzählt vom Alltag in Berlin und Brandenburg, der zwischen 1939 und 1945 immer mehr zum Kriegsalltag wurde.
Der zweite Teil der Dokumentation "Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz" von Jan Lorenzen erzählt vom Alltag in Berlin und Brandenburg, der zwischen 1939 und 1945 immer mehr zum Kriegsalltag wurde.
Bilder voller Gegensätze: Während Leutnant Edgar Forsberg aus Berlin-Halensee seine Kamera mit an die Front nimmt und im polnischen Besatzungsgebiet beobachtet, wie die jüdische Bevölkerung drangsaliert und deportiert wird, choreografiert Hanns Burscher aus Berlin-Schöneberg seine Familie für eine slapstickartige Weihnachtsinszenierung. Während im Brandenburgischen die ersten Zwangsarbeiter aus Frankreich bei der Ernte helfen, werden in Berlin die Luftschutzübungen intensiviert.
Während in Stalingrad die 6. Armee unter General Paulus ihrem Untergang entgegensieht, inszeniert der Kameramann Bruno Mondi auf dem Potsdamer Studiogelände eine Schneeballschlacht mit ein paar Freunden – wohl ein Farbfilmtest für den nächsten NS-Durchhaltefilm, bei dem er wieder hinter der Kamera stehen wird. Das Grauen, dass Berlin und Brandenburg während des Krieges erreicht, zeigen die privaten Filmaufnahmen nicht.
Bombenangriffe und deren Folgen zu dokumentieren, ist strengstens verboten und kann als Wehrkraftzersetzung oder Spionage mit dem Tode bestraft werden. Ab 1943 wird es für die Amateurfilmer zudem fast unmöglich, an Farbfilmrollen zu kommen. Die letzten bekannten Aufnahmen entstehen im März oder April 1945 an der Oder bei Hohenwutzen, kurz vor dem Angriff der Roten Armee, der den Untergang des Nationalsozialismus besiegeln wird.
Film von Jan N. Lorenzen
Erstausstrahlung 26.11.2019/rbb