Illegale Autorennen in Berlin -
Sie nennen es "Stechen": Junge Männer fahren Berliner Straßen hoch und runter, bis ein anderer auftaucht. Es braucht keine Verabredung. Man erkennt sich. Dann geht’s nur noch um Millisekunden, mit Vollgas über rote Ampeln. Und oft genug um Leben und Tod. "Wer vom Gas geht, verliert. So ist das" – sagt einer, der bei illegalen Autorennen mitmacht. Dieser Film erzählt die Geschichte dahinter.
Die Zahl illegaler Autorennen steigt in Berlin seit Jahren. Mit verschärften Gesetzen versucht der Staat die Raser zu bekämpfen. Bisher mit überschaubarem Erfolg. Denn die Gegenspieler der Staatsanwälte und Ermittler sind nicht einfach nur überwiegend junge, meist arabisch- oder türkischstämmige Männer, die sich davon nicht abschrecken lassen.
Das Phänomen illegale Autorennen ist vielschichtiger und wirft viele Fragen auf: Wie kommen junge, mittellose Männer an 500PS-starke Luxuskarossen? Warum sind für sie solche Autos so wichtig? Welche Rolle spielen dabei Autoverleiher? Und welche Verantwortung trägt die Autoindustrie?
Die mehrfach ausgezeichneten Journalisten Adrian Bartocha und Jan Wiese von rbb24 Recherche präsentieren in ihrem Film die Antworten. Und sie zeigen Verbindungen auf, die es in Berlin zwischen dem Phänomen illegale Autorennen und Organisierter Kriminalität gibt. Ihre Nachforschungen, spannungsvoll in Szene gesetzt, führen dabei weit über die deutsche Hauptstadt hinaus.
Die Protagonisten des Films sind Ermittler, Anwälte, Opfer und Täter. "Bis in den Tod" zeigt eingehend, wie das Phänomen „illegale Autorennen“ in der Hauptstadt funktioniert, wer dahintersteckt, was sogenannte kriminelle Großfamilien damit zu tun haben und warum es den Strafverfolgern bisher fast unmöglich ist, diesem mörderischen Treiben in Berlin Einhalt zu gebieten.
Film von Adrian Bartocha und Jan Wiese
Erstsendung: 11.10.2022/rbb