1. Wahrheit: Bei Alltagspraktischer Relevanz wird Vergesslichkeit bedenklich
Wenn Vergesslichkeit den Alltag dauerhaft einschränkt, ist sie bedenklich. Das ist der Fall, wenn man Dinge aufschreiben oder Personen fragen muss, um sich an Alltäglichkeiten, wie den Herd ausschalten oder an Zähneputzen zu erinnern. In dem Fall kann die Vergesslichkeit ein Anzeichen für eine Demenz sein und sollte ärztlich abgeklärt werden.
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2. Wahrheit: Ein geschrumpfter Hippocampus ist ein Anzeichen für eine Demenz
Der Hippocampus ist dafür zuständig, Informationen des Kurzzeitgedächtsnisses (befindet sich im Frontallappen) ins Langzeitgedächtnis (befindet sich in der Hirnrinde) zu überführen und zu speichern. Ist der Hippocampus geschädigt, geht diese Fähigkeit verloren. In dem Fall kann nichts mehr für länger in der Hirnrinde gespeichert werden. Beginnt der Hippocampus zu schrumpfen, beginnt Demenz. Für das Schrumpfen gibt es verschiedene Ursachen, die häufigste ist die Alzheimer Erkrankung.
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3. Wahrheit: Alzheimer ist auf Eiweißablagerungen im Gehirn zurückzuführen
Am Gehirn von Toten lässt sich die Alzheimer-Erkrankung gut unter einem Mikroskop nachweisen. Dort sieht man krankhafte Eiweißablagerungen der Eiweiße: BETA-Eiweiß und Tau-Eiweiß. Treten diese in Kombination auf, sind sie für die Demenz verantwortlich. Warum sie sich dort ablagern und was sie dort anrichten, ist noch unklar. Sicher ist aber, dass diese Eiweiße vom Gehirn als Fremdkörper wahrgenommen werden. Da die Entzündungszellen diese Fremdkörper aber nicht vernichten können, verursachen die Plaques eine chronische Entzündung, die sogenannte Neuroinflammation.
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4. Wahrheit: Es gibt sieben Risikofaktoren, die Demenz begünstigen
Sieben Risikofaktoren sind bekannt, die das Risiko erhöhen, im Alter an Demenz zu erkranken. Dazu zählen: Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes im mittleren Alter, Rauchen, Depression, geistige Inaktivität und körperliche Inaktivität.
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5. Wahrheit: geistiges Training kann eine Demenz aufschieben aber nicht verhindern
Hohe Bildung ist ein protektiver Faktor für eine Demenz. Das heißt, Menschen mit einer hohen Bildung bekommen nicht so früh eine Demenz. Bildung verhindert aber nicht per se an Demenz zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, wird lediglich zeitlich nach hinten verschoben. Studien haben aber ergeben, dass bei gebildeten Menschen, die zeitlich später an Demenz erkranken, der Gedächtnisverfall dann schneller verläuft.
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6. Wahrheit: 20 Prozent der Alzheimer-Diagnosen sind falsch
Alzheimer zu diagnostizieren ist nicht immer eindeutig. 20 Prozent der Patienten, die zeitlebens eine Alzheimer-Diagnose erhalten, haben kein Alzheimer. Sie leiden an einer Demenz, die Ursache ist aber nicht Alzheimer sondern etwas anderes. Dazu zählen Gefäßerkrankungen im Gehirn und Verwirrungen durch zu viele Medikamente.
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7. Wahrheit: Ein Riechtest gehört zur Alzheimer-Diagnose
Um Alzheimer zu diagnostizieren gehört neuerdings ein Riechtest zum Diagnoseverfahren. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der entorinale Cortex als einer der ersten Gehirnareale bei einer Alzheimer-Erkrankung angegriffen wird. Da der entorinale Cortex für das Riechen zuständig ist, wird beim Test unter anderem diagnostiziert, ob die Riechfähigkeit des Patienten gestört ist.
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8. Wahrheit: Sicherste Methoden Alzheimer festzustellen: Lumbalpunktion und PET/MRT
Die sichersten Methoden, um Alzheimer festzustellen sind die Lumbalpunktion und ein PET/MRT. Bei der Lumbalpunktion wird Hirnwasser aus den Wirbelkörpern entnommen und auf die Eiweiße BETA-Eiweiß und Tau-Eiweiß überprüft. Dadurch kann schon sehr frühzeitig eine Alzheimer-Erkrankung festgestellt werden, bevor Plaques im Hirn messbar wären. Bei der PET/MRT wird vor dem klassischen MRT eine radioaktive Substanz in den Körper des Patienten gespritzt. Diese radioaktive Substanz lagert sich an den Plaques im Gehirn und kann mit Hilfe des MRT sichtbar gemacht werden. Damit kann eine Alzheimer-Erkrankung schon 20 Jahre vor den ersten Symptomen diagnostiziert werden.
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9. Wahrheit: Demenz kann nicht geheilt werden
Es gibt Medikamente, die die Reservefunktion des Gehirns verstärken. Dadurch können die Symptome der Demenz kurzfristig etwas verbessert werden. Der Alltag kann damit für eine gewisse Zeit wieder bewältigt werden. Längerfristig können sie den Verlauf der Erkrankung verzögern, aber nicht aufhalten.
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10. Wahrheit: Eine Lebensstiländerung kann Gehirnzellen in Schwung bringen
Wenn man sich an den Risikofaktoren für Demenz orientiert, kann man einer Erkrankung in einem gewissen Maß vorbeugen, indem man ein gesundes Leben führt. Dazu zählt eine gesunde ausgewogene Ernährung mit viel Omega-III-Fettsäuren, die z.B. im Fisch enthalten sind, viel Bewegung und Gehirntraining. Auch Kaffee und im Internetsurfen kann gelegentlich mal helfen....