Kontraste - Die Reporter -
Rund die Hälfte der Gefangenen wird später wieder straffällig. Dabei sollen Gefängnisaufenthalte in Deutschland seit Ende der 70er vor allem eines: die Gefangenen „resozialisieren“, um so Rückfälle zu vermeiden. Wieso gelingt uns das nicht besser? Eine Kontraste-Reportage hinter Gittern.
Ihre größte Angst ist es, hinter Gittern alt zu werden und letztlich dort zu sterben: Langzeitgefangene und Sicherungsverwahrte. Auch Christian T. ist weggesperrt, ohne Enddatum, zum Schutz der Allgemeinheit. Eigentlich soll er irgendwann raus, sich wieder in die freie Gesellschaft eingliedern. Dazu müsste er an speziellen Therapien teilnehmen. Doch diese bekomme er nicht, erzählt er.
Der Räuber Marco P. hat einen Therapieplatz ergattert und sagt, nur so habe er verstanden, wie schlimm es für seine Opfer war, mit einer Waffe bedroht zu werden. Er will erstmal im Gefängnis bleiben, zur Arbeit gehen, sich disziplinieren. Noch traut er sich selbst nicht über den Weg. Drogen sind sein Problem.
Marja L. ist eine von 2.400 Frauen in deutschen Gefängnissen. Vier Jahre sitzt sie schon, ohne einen Tag Freigang, ohne Zugang zum Internet. Wie soll sie so draußen jemals wieder klarkommen?
Etwa 50 Prozent der Schwerverbrecher landen nach ihrer Entlassung wieder im Knast. Dabei sollen Gefängnisaufenthalte in Deutschland seit Ende der 70er vor allem eines: die Gefangenen „resozialisieren“, um so Rückfälle zu vermeiden. Wieso gelingt uns das nicht besser? Eine Kontraste-Reportage hinter Gittern.
Film von Anne Grandjean, Chris Humbs, Daniel Schmidthäussler
Erstsendung: 09.11.2023/Das Erste