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Als Mitglieder der PLO 1975 das Hotel Savoy in Tel Aviv überfallen, verwandelt sich eine unglückliche Ehefrau im Laufe einer Nacht in eine furchtlose Heldin. Bei Tagesanbruch bleibt ihr jedoch nichts als Scham. Der Film rekonstruiert mit unveröffentlichten Archivaufnahmen, Nachrichtenbildern und nachgestellten Szenen aus der Nacht des Anschlags die heute vergessene Geschichte von Kochava Levi.
Kochava Levi glaubt nicht, dass sie den Morgen des 6. März 1975 noch erleben wird. Als sie im Hotel Savoy als Geisel genommen wird, ist sie überzeugt, dass sie ihre Tochter nie wiedersehen wird. „Es ist mir klar, dass ich heute Nacht in diesem schäbigen Hotel sterben werde“, schreibt sie in ihr Tagebuch.
Doch Kochava Levi fürchtet nicht nur um ihr Leben, sondern auch darum, dass ihre Affäre auffliegen wird - sie ist nicht mit ihrem Ehemann im Hotel. Dennoch wird sie zur Heldin für eine Nacht. Mit ihren Arabischkenntnissen vermittelt sie zwischen den Terroristen und den israelischen Streitkräften. Ihr gelingt, dass die Angreifer eine verwundete Geisel freilassen.
Zohar Wagner erzählt in ihrem hybriden Dokumentarfilm die außergewöhnliche Geschichte einer Frau, die erst als Heldin gefeiert und dann von den Medien als Prostituierte beschimpft wurde.
Der Film feierte auf dem Jerusalem Film Festival 2022 seine Premiere und wurde mit dem Diamond Award für die beste Regie und den besten Schnitt ausgezeichnet. Zudem erhielt der Film 2022 gleich mehrere Ophir Awards von der Israel Film Academy, ein renommierter Preis, der den israelischen Oscars entspricht.
Film von Zohar Wagner
Erstsendung: 12.09.2023/ARTE