Sehen statt Hören
Fernsehen in Gebärdensprache
"Gaming ohne Grenzen?" fragen Gina Rühl und Jason Giuranna
Drei Viertel der 12- bis 19-Jährigen spielen täglich oder mehrmals pro Woche Computerspiele. Für Dennis Winkens bietet Gaming soziale Kontakte, Sport, Spaß und Ablenkung. Der 36-Jährige ist nach einem Mountainbikeunfall vom Hals abwärts gelähmt. Er spielt mit einem speziellen Controller, den er mit dem Mund bedient. Seine Leidenschaft hat er zu seinem Job gemacht: Als Online-Redakteur hilft er auch anderen Gamern. Wie er das macht und welche Barrieren es auch beim Spielen gibt, erzählt er Host Gina Rühl, die selbst gern spielt - und das mit Prothese.
Auch die gehörlosen Jason Giuranna und Maurice-Valentin Poths zocken gern. Allerdings eher unter sich, denn zu wenige Menschen können die Deutsche Gehörlosen Sprache. Auch die Spiele arbeiten mit Ton - "Sehen statt Hören"-Hosts Jason und Maurice zeigen, wie sie damit umgehen. Maurice gehört zu einer Gruppe, die Meisterschaften im E-Sport organisiert, auch für Kinder. Jason ist von Beruf Erzieher und kann erläutern, welchen Sinn Games haben und wo man aufpassen muss, dass man sich nicht in den virtuellen Welten verliert.
Gina Rühl spricht auch auf der Gamescom, der größten Spielemesse Deutschlands, das Thema Barrierefreiheit beim Zocken an. Dafür trifft sie u.a. die blinde Gamerin und Inklusionsexpertin Jelena Nass. Auch Dennis Winkens ist dort. Er ist Botschafter der Initiative "Gaming ohne Grenzen", die ihre Inklusions-Awards auf der Gamescom verleiht.
Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln.
Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen.
In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.