Liebling Kreuzberg (13)
Zweimal Entlassung, Fernsehserie Deutschland 1988
Lieblings und Arnolds Mandate haben beide mit Entlassung zu tun. Berliner Kultserie mit Manfred Krug.
Der rbb hat die Folgen von "Liebling Kreuzberg" sehr behutsam mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bearbeitet. Das Bildrauschen der technisch in die Jahre gekommenen Sendungen wurde reduziert, die Schärfe leicht verbessert. Den Inhalt der Serie verändert hat die KI-Software nicht. Die Farbgebung wurde nicht angetastet. Es wurde nichts weggelassen, nichts hinzugefügt. Alle Dialoge und Szenen entsprechen 1:1 dem Original. Auch das ursprüngliche 4:3 Bildformat ist selbstverständlich geblieben.
Rechtsanwalt Liebling kämpft gegen die Entlassung eines KfZ-Meisters, dem mit vorgeschobenen Gründen überraschend gekündigt wurde. Der eigentliche Grund ist der Versuch, in dem Servicebetrieb einen eigenen Betriebsrat zu gründen. Herr Berthold, der Besitzer, meint, sich den nicht leisten zu können. Robert Liebling hat ein ganz ureigenes Interesse, seinen KfZ-Meister in der Werkstatt zu halten, denn immerhin wartet dieser seit Jahren Lieblings Motorrad zuverlässig.
Junganwalt Arnold wiederum versucht für einen Mandanten Hafturlaub zu erwirken, dessen Frau kurz vor der Niederkunft ihres vierten Kindes steht. Mit seinem humanitären Elan geht Arnold hier erfolgreich zur Sache - allerdings bringt so ein Einsatz von Menschlichkeit für schlitzohrige Gauner auch Überraschungen mit sich.
Das rbb Fernsehen sendet an diesem Samstag zwei weitere Folgen von „Liebling Kreuzberg“ - einer Berlin-Serie par excellence. „Liebling Kreuzberg“, in der ARD erstmals ausgestrahlt ab dem 17. Februar 1986, wurde Kult. Insgesamt brachte es die Serie in fünf Staffeln auf 58 Folgen. Die Staffeln 1 - 3 spielten in Kreuzberg mit der Kanzleiadresse Planufer 94, nach der Wende dann befand sich die neue Kanzlei in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg.
Auch in dieser Folge sind es die interessanten Berlin-Bilder, die bunten Achtziger im wilden Kreuzberg, die neben der amüsanten Handlung um den liebenswert faulen, gern unkonventionelle Wege gehenden Macho-Anwalt Robert Liebling viel Sehenswertes bieten. Sehenswertes, das es heute im Stadtbild zum Teil nicht mehr gibt. Die Serie ist ein wunderbares Zeitzeugnis (West-)Berlins einige Jahre vor dem Mauerfall und lebt einen echt-berlinischen Ton - das Verdienst auch eines vielschichtigen Darsteller-Ensembles, allen voran natürlich Manfred Krug in einer seiner Paraderollen. Die höchst unterhaltsamen Drehbücher mitten aus dem prallen Kreuzberger Leben schrieb Manfred Krugs langjähriger, enger Freund Jurek Becker. Die gezeigten Fälle basierten zum Teil auf realen Fällen.
Die Folge 14 folgt im Anschluss. „Liebling Kreuzberg“ ist Teil der rbb-Reihe „Viertel Neun - Filme aus Ost und West“, in der Publikumsliebling Ulli Zelle jeden Sonnabend um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen Film-Schätze aus den Archiven des DDR-Fernsehens und des SFB präsentiert.
Rechtsanwalt Robert Liebling: Manfred Krug
Rechtsanwalt Giselmund Arnold: Michael Kausch
Paula Fink: Corinna Genest
Senta Kurzweg: Anja Franke
Sarah Liebling: Roswitha Schreiner
Staatsanwältin Rosemarie Monk: Diana Körner
Werkstattbesitzer Berthold: Diether Krebs
Ludwig Bunzel: Winfried Glatzeder
Frau Heinowski: Regina Lemnitz
Willi Rodegast: Rolf Zacher
Musikalische Leitung: Klaus Doldinger
Kamera: Klaus Eichhammer
Buch: Jurek Becker
Regie: Werner Masten