Jungsein in der DDR
Eine Doku-Serie von Carola Ulrich, Jens Becker, Sylvia Nagel
In Folge 2 geht es um die Geschichte von Wolfgang „Wolle“ Förster, der 1954 in Dresden geboren wird. Mit Selbstdarstellungstalent und West-Technik avanciert der Sachse bald zum DDR-Star-DJ, ist beliebt bei FDJ- und Parteifunktionären und verdient pro Veranstaltung 360 Mark. Doch als er anfängt, Videorekorder aus dem Westen an seine Dresdener Nachbarn und Freunde zu verkaufen, gerät er ins Visier der Staatssicherheit. Sie observiert ihn mit 14 Spitzeln, legt innerhalb kurzer Zeit 1.400 Aktenseiten über ihn an und verhaftet Förster schließlich im März 1986. Das Urteil: 3 Jahre Freiheitsentzug. Nach 15 Monaten kommt Wolle wegen guter Führung auf Bewährung raus – und steht schon am Abend seines Entlassungstages wieder am DJ-Pult. Wolle macht dort weiter, wo er vor der Verhaftung aufgehört hat, seine Geschäfte blühen und die Technik, mit der er arbeitet, hat einen Wert von 360.000 Mark, als im November 1989 die Mauer fällt. Kann sich jemand wie Wolfgang Förster, der mit allen Wassern gewaschen ist, auch im anderen System durchsetzen?