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Liebling Kreuzberg (10)
Das eigene Geld - Fernsehserie Deutschland 1988
Die Anwälte Liebling und Arnold sind mit kniffligen Fällen beschäftigt - Arnold kämpft mit Herzblut für soziale Gerechtigkeit, Liebling hat allerdings ein Problem: Darf er seine Mandantin vertreten und dabei einen Fall von Steuerhinterziehung begünstigen? Kultserie mit Manfred Krug.
Der rbb hat die Folgen von "Liebling Kreuzberg" sehr behutsam mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bearbeitet. Das Bildrauschen der technisch in die Jahre gekommenen Sendungen wurde reduziert, die Schärfe leicht verbessert. Den Inhalt der Serie verändert hat die KI-Software nicht. Die Farbgebung wurde nicht angetastet. Es wurde nichts weggelassen, nichts hinzugefügt. Alle Dialoge und Szenen entsprechen 1:1 dem Original. Auch das ursprüngliche 4:3 Bildformat ist selbstverständlich geblieben.
Frau Liedtke, fast 80 Jahre alt, lebt allein in ihrer Wohnung und hat einige Marotten. Zum Beispiel sammelt sie seit 30 Jahren alte Kleider für wohltätige Zwecke und stapelt sie in ihrer Wohnung. Aber dass man ihr nun eine Gebrechlichkeitspflegschaft aufgezwungen hat, dass man ihr Geld auf ein für sie unzugängliches Konto eingezahlt und sie also entmündigt hat, wollen und können sie und ihr Anwalt Arnold nicht akzeptieren. Anwalt Liebling ist unterdessen mit einem heiklen Scheidungsfall beschäftigt: Frau Plaumann, in den besten Jahren, will sich scheiden lassen. Nur hat die Sache einen Haken: Zum gemeinsamen Vermögen, von dem ihr die Hälfte zusteht, gehören auch mehrere 100.000 DM aus einer Steuerhinterziehung, die ihr Mann über Jahre gut angelegt hat. Rechtsanwalt Liebling steht vor der Frage: Ist es nicht standeswidrig, Frau Plaumann zu ihrem Recht zu verhelfen?
Das rbb Fernsehen sendet an diesem Samstag zwei weitere Folgen von „Liebling Kreuzberg“ - einer Berlin-Serie par excellence. „Liebling Kreuzberg“, in der ARD erstmals ausgestrahlt ab dem 17. Februar 1986, wurde Kult. Insgesamt brachte es die Serie in fünf Staffeln auf 58 Folgen. Die Staffeln 1 - 3 spielten in Kreuzberg mit der Kanzleiadresse Planufer 94, nach der Wende dann befand sich die neue Kanzlei in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg.
Auch in dieser Folge sind es die interessanten Berlin-Bilder, die bunten Achtziger im wilden Kreuzberg, die neben der amüsanten Handlung um den liebenswert faulen, gern unkonventionelle Wege gehenden Macho-Anwalt Robert Liebling viel Sehenswertes bieten. Sehenswertes, das es heute im Stadtbild zum Teil nicht mehr gibt. Die Serie ist ein wunderbares Zeitzeugnis (West-)Berlins einige Jahre vor dem Mauerfall und lebt einen echt-berlinischen Ton - das Verdienst auch eines vielschichtigen Darsteller-Ensembles, allen voran natürlich Manfred Krug in einer seiner Paraderollen. Die höchst unterhaltsamen Drehbücher mitten aus dem prallen Kreuzberger Leben schrieb Manfred Krugs langjähriger, enger Freund Jurek Becker. Die gezeigten Fälle basierten zum Teil auf realen Fällen.
Die Folge 16 folgt im Anschluss. „Liebling Kreuzberg“ ist Teil der rbb-Reihe „Viertel Neun - Filme aus Ost und West“, in der Publikumsliebling Ulli Zelle jeden Sonnabend um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen Film-Schätze aus den Archiven des DDR-Fernsehens und des SFB präsentiert.
Rechtsanwalt Robert Liebling: Manfred Krug
Rechtsanwalt Giselmund Arnold: Michael Kausch
Paula Fink: Corinna Genest
Senta Kurzweg: Anja Franke
Frau Liedtke: Gerda Gmelin
Frau Plaumann: Christine Wodetzky
Herr Plaumann: Hartmut Becker
Musikalische Leitung: Klaus Doldinger
Kamera: Klaus Eichhammer
Buch: Jurek Becker
Regie: Werner Masten