Liebling - Kreuzberg
Alles auf Bewährung
Liebling gerät privat und beruflich in die Zwickmühle, weil er seiner Freundin und Staatswältin Rosemarie Monk verschwiegen hat, dass er beruflich in Rom war. Der Fall Bierbaum beschäftigt ihn über Rom hinaus weiter. Kultserie mit Manfred Krug.
Der rbb hat die Folgen von "Liebling Kreuzberg" sehr behutsam mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bearbeitet. Das Bildrauschen der technisch in die Jahre gekommenen Sendungen wurde reduziert, die Schärfe leicht verbessert. Den Inhalt der Serie verändert hat die KI-Software nicht. Die Farbgebung wurde nicht angetastet. Es wurde nichts weggelassen, nichts hinzugefügt. Alle Dialoge und Szenen entsprechen 1:1 dem Original. Auch das ursprüngliche 4:3 Bildformat ist selbstverständlich geblieben.
Auch wenn Tochter Sarah nicht wieder eine "kritische Phase" hätte, wäre Rechtsanwalt Liebling in einer verzwickten Situation: Um den Fall des Herrn Bierbaum zu übernehmen, war er in Rom, und dort hatte er seine alte Freundin Lili getroffen. Der neuen Freundin, Staatsanwältin Rosemarie Monk, hatte er aber erzählt, er sei in Kopenhagen gewesen. Nun muss er Frau Monk, die ihm auf die Spur kommt, erklären, warum er sie belog. Außerdem muss er Frau Monks Vorgesetzten, Oberstaatsanwalt Schobel, dazu bewegen, ihr den Fall Bierbaum wegzunehmen, damit die persönliche Beziehung Monk/Liebling nicht die dienstliche beeinflusst. Der Fall Bierbaum, an sich schon schwierig genug, wird dadurch, dass Oberstaatsanwalt Schobel ihn überraschend übernimmt, bestimmt nicht einfacher. Herr Podelzig, Bäcker von Beruf, hatte im Zustand des Vollrauschs dem Fahrer eines Busses der Berliner Verkehrsgesellschaft angeblich eine Pistole in den Rücken gesetzt und ihn so gezwungen, von seiner Route abzuweichen und ihn direkt vor seiner Wohnung abzusetzen. Rechtsanwalt Arnold müsste beweisen, dass die Pistole nur ein Kugelschreiber und überhaupt alles nur halb so schlimm war, damit wenigstens nur ein Urteil auf Bewährung gefällt wird.
Das rbb Fernsehen sendet an diesem Samstag zwei weitere Folgen von „Liebling Kreuzberg“ - einer Berlin-Serie par excellence. „Liebling Kreuzberg“, in der ARD erstmals ausgestrahlt ab dem 17. Februar 1986, wurde Kult. Insgesamt brachte es die Serie in fünf Staffeln auf 58 Folgen. Die Staffeln 1 - 3 spielten in Kreuzberg mit der Kanzleiadresse Planufer 94, nach der Wende dann befand sich die neue Kanzlei in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg.
Auch in dieser Folge sind es die interessanten Berlin-Bilder, die bunten Achtziger im wilden Kreuzberg, die neben der amüsanten Handlung um den liebenswert faulen, gern unkonventionelle Wege gehenden Macho-Anwalt Robert Liebling viel Sehenswertes bieten. Sehenswertes, das es heute im Stadtbild zum Teil nicht mehr gibt. Die Serie ist ein wunderbares Zeitzeugnis (West-)Berlins einige Jahre vor dem Mauerfall und lebt einen echt-berlinischen Ton - das Verdienst auch eines vielschichtigen Darsteller-Ensembles, allen voran natürlich Manfred Krug in einer seiner Paraderollen. Die höchst unterhaltsamen Drehbücher mitten aus dem prallen Kreuzberger Leben schrieb Manfred Krugs langjähriger, enger Freund Jurek Becker. Die gezeigten Fälle basierten zum Teil auf realen Fällen.
Die Folge 18 folgt im Anschluss. „Liebling Kreuzberg“ ist Teil der rbb-Reihe „Viertel Neun - Filme aus Ost und West“, in der Publikumsliebling Ulli Zelle jeden Sonnabend um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen Film-Schätze aus den Archiven des DDR-Fernsehens und des SFB präsentiert.
Rechtsanwalt Robert Liebling: Manfred Krug
Rechtsanwalt Giselmund Arnold: Michael Kausch
Paula Fink: Corinna Genest
Senta Kurzweg: Anja Franke
Sarah Liebling: Roswitha Schreiner
Staatsanwältin Rosemarie Monk: Diana Körner
Herr Wittlich: Friedrich Karl Praetorius
Herr Podelzig: Maximilian Wigger
Oberstaatsanwalt Schobel: Christoph Felsenstein
Franz Bierbaum: Ulli Kinalzik
Frau Lose: Andrea Nürnberger
Busfahrer Konschak: Karl-Heinz Danowski
Musikalische Leitung: Klaus Doldinger
Kamera: Klaus Eichhammer
Buch: Jurek Becker
Regie: Werner Masten