Heiligabend -
Die plattdütsch schnakende Gans, die nicht als Gänsebraten mit Rotkohl endet, sondern Familienmitglied ehrenhalber wird, erfreut seit Generationen die Herzen der Menschen in der Weihnachtszeit.
Opernsänger Ludwig Löwenhaupt liebt das Federvieh - knusprig braun, mit Äpfeln, Rotkraut und Klößen. Die traditionelle Weihnachtsgans besorgt er gewöhnlich frisch vom Lande. Nur diesmal überredet ihn Peter, der jüngste Spross der Löwenhaupts, bereits einige Wochen vorher ein lebendes Exemplar mitzunehmen. Je näher das Fest rückt, umso mehr schließt die Familie Peters schnatternde Freundin ins Herz. Man glaubt sogar, gelegentlich zu hören, was das verständige und musikalische Tier zu sagen hat. Aller Fürsprache zum Trotz besteht Ludwig Löwenhaupt darauf, die Gans Auguste ohne Sentimentalität ihrer ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.
Doch bevor Auguste als Festtagsbraten in der Pfanne brutzeln kann, muss das energische Familienoberhaupt schon selbst Hand anlegen. Unter den stummen Vorwürfen seiner Lieben und der immer lauter werdenden Stimme seines Gewissens schickt sich Ludwig Löwenhaupt an, das Unvermeidliche zu vollbringen. Auf wunderbare Weise entgeht Auguste schließlich ihrem Schicksal, auch wenn sie dabei arg Federn lassen muss.
Ein Weihnachtsfilmklassiker nach der gleichnamigen Erzählung von Friedrich Wolf, mit der dieser die Herzen von Jung und Alt eroberte. Ob als Text, Schallplatte, Film oder Puppenspiel, die plattdütsch schnakende Gans erfreut sich seit ihrer "Geburt" 1946 einer ungebrochenen Popularität.
Die Weihnachtsgans Auguste
Fernsehfilm DDR 1988
Ludwig Löwenhaupt (Dietrich Körner)
Hanna Löwenhaupt (Barbara Dittus)
Gertrud Löwenhaupt (Käthe Reichel)
Peter (Daniel Mewes)
Anette (Stefanie Stappenbeck)
Robert (Mark Wende)
Hans Becker (Peter Bause)
Rosl Becker (Gudrun Ritter)
Fräulein Quellmalz (Johanna Schall) u. a.
Musik: Michael Heubach
Kamera: Rüdiger Pelikan
Buch: Jochen Nestler, Manfred Freitag
Regie: Bodo Fürneisen