-
Eine Dame der besseren Gesellschaft findet in einer Gefängnisbibliothek nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung sondern auch die große Liebe.
Eigentlich ist Juliane Willbrand, eine gut situierte, attraktive Witwe, zu beneiden. Sie bewohnt ein geräumiges Haus, besitzt ein Segelboot und hat ihre Tochter Karoline großgezogen. Trotzdem vermisst Juliane, die ihr Leben ganz selbstverständlich nach ihrer Familie ausgerichtet hat, nach dem Tod ihres Mannes das Gefühl, gebraucht zu werden. Freunde und Verwandte, alle im Stress, können nicht verstehen, dass die Leere unerträglich wird.
Um etwas Nützliches zu tun, beschließt Juliane trotz erheblicher Bedenken ihrer Tochter, nach 20 Jahren in ihren Beruf als Bibliothekarin zurückzukehren. Allerdings hat der Arbeitsmarkt nicht auf sie gewartet. Nur der Gefängnisdirektor Schober gibt ihr eine Chance, die verwaiste Anstaltsbibliothek wieder aufzubauen. Ein undankbarer Job, denn die Insassen lesen, wenn überhaupt, nur etwas über Autos und Sport. Erst als Juliane ihren Schulkameraden, den Gossenpoeten Harry Rowohlt, für eine Gefängnislesung gewinnt, beginnen die Häftlinge ihre Bibliothek zu entdecken.
Der künstlerisch begabte Albert Tieck wird Julianes erster Stammleser. Die vorsichtige Annäherung an den sensiblen, zurückhaltenden Mann erleidet jedoch einen Rückschlag, als der Direktor ihr die ganze Wahrheit über Albert offenbart: Der Möbelschreiner hatte, um einen Versicherungsschaden vorzutäuschen, seine Fabrik in Brand gesteckt. Dass seine Frau dabei ums Leben kam, hat Albert jedoch vor Juliane verschwiegen, aus Angst, dass sie sich schockiert abwenden könnte. Trotz der Enttäuschung über diesen Vertrauensbruch geht Juliane erneut auf Albert zu, überredet sogar den Gefängnispsychologen, ihm einen Tag Hafturlaub zu gewähren. Als Albert diese Möglichkeit scheinbar zur Flucht nutzt, bricht für Juliane zunächst die Welt zusammen. Erst als sie sein Geheimnis erfährt, bietet sich eine Möglichkeit, ihm zu helfen und ihrer Liebe den Weg zu ebnen.
Liebe auf Bewährung
Fernsehfilm Deutschland 2004
Juliane Willbrandt (Thekla Carola Wied)
Albert Tieck (Helmut Griem)
Gefängnisdirektor Schober (Michael Greiling)
Karoline Leiser (Mariella Ahrens)
Psychologe (Hans Peter Hallwachs)
Hannes (Andreas Schmidt)
Scheng (Sven Pippig)
Harry Rowohlt (Harry Rowohlt)
Sylvia Mooskramer (Ursela Monn)
Karl Mooskramer (Horst Krause) u.a.
Musik: Markus Lonardoni
Kamera: Eberhard Geick
Buch und Regie: Bernd Böhlich