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Brilliant inszenierter französischer Gangsterfilm, dessen spektakuläre Einbruchssequenz Filmgeschichte schrieb und zur Genre-Vorlage für alle „Heist-Movies“ wurde.
Einst war Tony le Stéphanois, genannt "der Sanfte", ein berühmt-berüchtigter Gangster. Dann aber wurde er geschnappt und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Als er endlich aus dem Gefängnis entlassen wird, steht er vor dem Nichts. Zwar kommt er bei seinem alten Freund Jo unter, aber weder dessen sympathische Frau Louise noch der kleine Sohn Tonio können den depressiven Tony aufmuntern.
Tony hat nur ein Ziel: Seine frühere Geliebte, Mado wiederzusehen. Erst als er erfährt, dass diese sich mit dem betuchten Nachwuchsgangster Pierre Grutter eingelassen hat, packt Tony der alte Ehrgeiz: Er lässt sich auf einen Juwelenraub ein. Auf diese Weise will er nicht nur zu Geld kommen, sondern auch wieder der respektierte und gefürchtete Gangster werden, der er einst war. Minutiös plant er gemeinsam mit Mario, Jo und dem Tresorknacker César den Einbruch. Und tatsächlich gelingt dem Quartett in einer spektakulären Aktion der "größte Einbruch des Jahres", wie es am Tag nach der Tat in den Zeitungen heißt.
Doch dann erfahren Pierre Grutter und sein Bruder Rémi, wer hinter dem Coup steckt und wollen Tony und seinen Männern die Beute abjagen. Nachdem sie Mario in die Mangel genommen und umgebracht haben, ohne das Versteck zu erfahren, setzen sie Jo unter Druck, indem sie seinen kleinen Sohn entführen. Während der verzweifelte Jo sich bereiterklärt, die Beute gegen das Leben seines Kindes einzutauschen, setzt Tony alles daran, den Jungen auf eigene Faust zu retten.
Der 2008 verstorbene Jules Dassin schuf mit "Rififi" einen der großen Klassiker des französischen Kriminalfilms. Meisterhaft inszenierte er eine der berühmtesten Einbruchszenen der Filmgeschichte. Obwohl fast ohne Dialog und Musik, hält man 30 Minuten lang vor Spannung den Atem an.
Jules Dassin ("Die Ratte von Soho", 1950; "Topkapi", 1964) war ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. In der McCarthy-Ära wurde Dassin Opfer von Denunziation, Zensur und einem drohenden Arbeitsverbot aufgrund seiner ehemaligen Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei. Dies verfolgte ihn bis ins französische Exil, wo er erst 1955 wieder einen Film drehte: "Rififi" wurde ein Welterfolg und Dassin bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. "Rififi" bezeichnet in der französischen Umgangssprache Krawall. Infolge des Films etablierte sich die Wendung "à la Rififi" für derartige Einbrüche und inspirierte weitere Filmtitel.
Rififi
(DU RIFIFI CHEZ LES HOMMES)
Spielfilm Frankreich 1954
Tony le Stéphanois (Jean Servais)
Jo le Suedois (Carl Möhner)
Mario Ferrati (Robert Manuel)
Louise (Janine Darcey)
Louis Grutter (Pierre Grasset)
Rémi Grutter (Robert Hossein)
Pierre Grutter (Marcel Lupovici)
Tonio (Dominique Maurin)
Viviane (Magali Noël)
César le Milanais (Jules Dassin)
Mado (Marie Sabouret) u. a.
Musik: Georges Auric
Kamera: Philippe Agostini
Buch: Jules Dassin, René Wheeler und Auguste Le Breton
Regie: Jules Dassin