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Chris Taylor meldet sich 1967 freiwillig zum Kriegsdienst in Vietnam. Seine idealistischen Vorstellungen werden schnell von der grausamen Realität eingeholt: In der Hölle des Dschungelkampfes verlieren die Soldaten jegliche Menschlichkeit. – Charly Sheen, Tom Berenger und Willem Dafoe in Oliver Stones Abrechnung mit dem Vietnamkrieg.
Nachdem der junge Chris Taylor das College geschmissen hat, meldet er sich im Jahr 1967 freiwillig zum Kriegsdienst in Vietnam. Seine Eltern sind von dieser Entscheidung wenig begeistert, doch in seinem jugendlichen Idealismus möchte der aus der Mittelschicht stammende Chris ein Zeichen dagegen setzen, dass in Vietnam fast nur junge Männer aus der Unterschicht und unterprivilegierte Schwarze für Amerika kämpfen.
Taylor wird einer Infanterie-Einheit an der kambodschanischen Grenze zugeteilt. Sehr schnell wird ihm klar, dass die grausame Realität des Krieges nichts mit seinen Idealen zu tun hat. Statt Kameradschaftsgeist herrscht das Gesetz des Stärkeren. Angesichts der ständigen Bedrohung denkt jeder nur an das eigene Überleben. Immer wieder wird er Zeuge unfassbarer Grausamkeiten. Und bald merkt er, dass die Fronten nicht nur zwischen US-Marines und Vietcong-Kriegern verlaufen, sondern auch durch die eigene Truppe.
Auf der einen Seite stehen Männer wie der zynische Sergeant Barnes, eine erbarmungslose Kampfmaschine mit Spaß am Töten, auf der anderen Seite Idealisten wie Sergeant Elias, der sich auch im Krieg seine Menschlichkeit bewahren möchte. Immer wieder geraten die beiden Männer in heftige Konflikte.
In einem Dschungeldorf, das möglicherweise dem Vietcong als Stützpunkt dient, eskaliert die Situation: Ein Teil der Soldaten verfällt in einen sadistischen Blutrausch, Barnes erschießt während eines Verhörs die Frau eines Bauern und will auch dessen kleine Tochter töten. In letzter Sekunde kann Elias diesen Mord verhindern und droht, den reuelosen Barnes vor ein Kriegsgericht zu bringen.
Aber dazu kommt es nicht: Elias wird kurz darauf während eines dramatischen Kampfeinsatzes von Vietcong getötet. Doch Chris ist überzeugt, dass in Wahrheit Barnes die Gelegenheit genutzt hat, um seinen Widersacher auszuschalten.
Für „Platoon" griff Oliver Stone auf eigene Erfahrungen als Soldat in Vietnam zurück. Mit großem Realismus und bitterer Schonungslosigkeit schildert er den ganzen Wahnsinn des Krieges: zermürbende Angst, Betäubung durch Drogen, barbarisches Töten, qualvolles Sterben - und den Verlust menschlichen Mitgefühls.
Rund zehn Jahre dauerte es, bis Stone einen Geldgeber für seinen äußerst kritischen Film gewinnen konnte. Der Wagemut hat sich gelohnt: „Platoon" wurde ein überragender Erfolg bei Kritik und Publikum und gewann unter anderem drei Golden Globes und vier Oscars, darunter die Preise für die Beste Regie und den Besten Film. Neben Tom Berenger, Willem Dafoe und Charlie Sheen in den Hauptrollen sind zahlreiche spätere Stars in kleineren Rollen zu sehen, darunter Forest Whitaker und Johnny Depp.
Platoon
Spielfilm USA 1986
Sergeant Barnes (Tom Berenger)
Sergeant Elias (Willem Dafoe)
Chris Taylor (Charlie Sheen)
Bunny (Kevin Dillon)
Sal (Richard Edson)
Harold (Forest Whitaker)
Lerner (Johnny Depp)
Lt. Wolfe (Mark Moses)
Sergeant O'Neill (John C. McGinley) u. a.
Musik: Georges Delerue
Kamera: Robert Richardson
Buch und Regie: Oliver Stone