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Das Berliner Olympiastadion ist ein unzerstört in unsere Gegenwart ragendes Relikt aus Hitlers untergegangenem Reich. Ein Ort der Massen bis heute - Austragungsort des DFB-Pokalfinales und Heimstätte des Bundesligavereins Hertha BSC, Leichtathletiktempel und Rock-Arena. In Erinnerung geblieben ist es vor allem als Schauplatz der Olympischen Sommerspiele 1936, der gewaltigen Propagandaschau des nationalsozialistischen Deutschlands.
Zwei S-Bahn - und eine U-Bahn-Station sorgten schon bei der Eröffnung für die reibungslose An- und Abfahrt der Besuchermassen. Ein geheimer Tunnel, angelegt in den dreißiger Jahren, führt noch heute aus dem Stadion heraus - im Falle eines Terroranschlages würden Politiker und VIPs über diesen Tunnel das Stadion verlassen.
Während das Stadion-Oval im Zweiten Weltkrieg den alliierten Bombern beim Anflug als Orientierungspunkt diente, wurden nur ein paar Meter weiter, im "Haus des Deutschen Sports", die eigenen Verwundeten versorgt.
Bisher nie gezeigte Aufnahmen dokumentieren die makabren Rehabilitierungsversuche: Unbeholfen, gezeichnet von ihren Verwundungen, üben Kriegsversehrte auf dem Rasen vor dem Gebäude wieder den Handgranatenwurf.
Nach 1945 nahm die britische Besatzungsmacht einen Großteil des Gelände in Besitz. Viele Gebäude verschwanden hinter Stacheldraht und Bretterzäunen. Das ehemalige Olympiagelände wurde eine für Deutsche verbotene Stadt. Von hier aus koordinierte die britische Militärregierung ihre Spionagetätigkeit in der DDR. Zusammen mit einem Angehörigen der britischen Eliteeinheit wird von dieser geheimnisvolle Ort erkundet.
Erstmals zeigen Fotos das Innere des britischen "Operational Headquarter". Der Filmemacher Jan N. Lorenzen erzählt - mit unbekanntem Archivmaterial und spektakulären Luftaufnahmen - von den Geheimnissen eines öffentlichen Ortes.
Das Berliner Olympiastadion ist kein unschuldiges Bauwerk, sondern ein Ort mit viel Vergangenheit.
Film von Jan N. Lorenzen
(Erstsendung: 01.08.16/ARD 1.)