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Kaum ein Ort der Welt, an dem über Jahrhunderte Macht und Widerstand, Glanz und Leid öffentlicher inszeniert wurde als im Herzen Moskaus - auf dem Roten Platz.
Das Wahrzeichen eines Imperiums, jede Epoche drückte ihm ihren Stempel auf, ebenso sichtbar wie geheimnisvoll verborgen - Schicht um Schicht.
Hier wurde friedlich Handel betrieben, Blut vergossen, militärisch gedroht und gnadenlos gerichtet. Zugleich aber war und ist der Rote Platz immer ein Ort der Sehnsucht, nicht nur für die Menschen in Russland. Mit dem Sieg der Oktoberrevolution wird Moskau zur Hauptstadt Sowjetrusslands. Die Regierung zieht in den Kreml und der Rote Platz wird zum Wohnzimmer der Macht. Lenin spricht hier zu den Arbeitern, Militärparaden künden von militärischer Stärke. Als Lenin stirbt, lässt dessen Nachfolger Stalin ein Mausoleum erbauen.
Wie die Formel für die Konservierung des Leichnams Lenins entwickelt wurde, auch davon erzählt der Film. Ebenso von Stalins Architekten Alexei Schtschussew. Der baute auf Befehl Stalins das erste Luxushotel der Sowjetmacht – das Hotel "Moskwa".
Im II. Weltkrieg standen auf dem Dach Geschütze, während der Generalstab im Hotel residierte. Erst gesprengt, dann wieder aufgebaut gehört es heute zu einem der exklusivsten Hotels mit einem spektakulären Blick auf den Roten Platz. Unter dem Pflaster eine geheimnisvolle Unterwelt.
Ein ganzes System aus Bunkern, Schächten, Fluchttunneln. Wie Stalin vom Kreml aus in den Bunker 42 gelangen sollte, erzählt neben einem ehemaligen KGB-Offizier auch ein sogenannter Digger, eine Art Hobbygeologe. Kaum jemand weiß besser, was sich unter dem Roten Platz befindet. Der Rote Platz - ein geheimnisvoller Ort im Herzen der russischen Hauptstadt.
Film von Galina Breitkreuz
Erstausstrahlung am 18.09.2018/rbb