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Die Belziger Straße gehört zum beliebten Akazienkiez in Schöneberg. Junge Familien, Kreative, Zugezogene und Alteingesessene begegnen sich in Cafés, Restaurants und kleinen Läden. Der Heinrich-Lassen-Park bietet Ruhe und Grün. Schmucke Altbauten und historische Gebäude prägen das Bild der Straße.
Die Belziger Straße ist knapp einen Kilometer lang. Man findet Läden von Leuten, die sich selbst verwirklichen, ob mit Frozen Joghurt oder Coaching, und die älteste Pizzeria Berlins.
Gefragter Kaffee
Das alte Pförtnerhäuschen im ehemaligen Postfuhramt West ist der perfekte Platz: Wo einst der Pförtner saß, verkaufen Vytas Caim und Ayhan Yilmaz seit 2019 Kaffee! Drinnen sind nur wenige Plätze, aber die meisten Gäste machen es sich daher draußen auf dem Bürgersteig gemütlich. Die Belziger Straße ist in den letzten Jahren etwas lebhafter geworden, erzählen die beiden Coffee-Shop Besitzer. Im Innenhof des früheren Postamtes sind jetzt Kreative, Start-ups und Architekturbüros ansässig.
Historisches Tram-Depot
Das alte Straßenbahndepot ist ein echter Hingucker in der Straße. Charmante Industriearchitektur hinter Stacheldraht. Von 1895 bis 1900 gebaut ist das Tram-Depot die Keimzelle der Belziger Straße, erklärt Architekturhistoriker Dr. Alexander Stumm, der die Initiative „Tramdepot“ gegründet hat. Derzeit werden die drei riesigen Hallen des denkmalgeschützten Straßenbahndepots von der Polizei Berlin genutzt, um sichergestellte Autos abzustellen. Schon lange interessieren sich auch Künstler für den Standort. Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob und wie der Standort für sozio-kulturelle Projekte genutzt werden könnte.
Fotoalben jüdischer Familien
Inmitten des nationalsozialistischen Terrors fotografieren jüdische Familien ihren Alltag und bewahren die Erinnerungen in gestalteten Alben. Das Museum Schöneberg präsentiert jetzt Einblicke in das Leben von sechs Berliner Familien.
Nachhaltige Designer-Mode
Clara Kaesdorf ist mit ihrer Schneiderei von Mitte in die Belziger gezogen, weil ihr Konzept dort besser aufgeht: Ihre Zeichnungen und Aquarelle lässt sie auf nachhaltige Stoffe drucken. Aus denen wiederum schneidert sie ihre farbenfrohen Kleidungsstücke. Die Kunden können sich bei ihr Stoff und Schnitt aussuchen und sich dann das Modell passend auf den Leib schneidern lassen.
Flamenco-Leidenschaft in der Belziger
Schon als Kind wollte La Antonia – wie sie sich nennt - Tänzerin werden. Heute ist sie Tanzpädagogin und begeistert in der Belziger Straße ihre Schüler für Flamenco. Flamenco kann jeder tanzen, egal ob jung oder alt, dick oder dünn. Der Tanz ist Emotion pur. Im Training kann jeder zu sich selbst finden. Ihre Studioräume waren bis in die 80er Jahre hinein übrigens Galvanisierungswerkstätten.