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Die Berliner Ullsteinstraße in den Ortsteilen Mariendorf und Tempelhof, benannt nach dem ehemaligen Verlagshaus, verläuft parallel zum Teltowkanal. Sitzplätze am Kanal, das große Ullsteinhaus sowie Werksverkauf von Schokolade und der Tempelhofer Hafen um die Ecke laden zum Besuch ein.
Sie ist eine grüne Straße mit vielen Schrebergärten und Wohnungen, die von Genossenschaften und Wohnungsgesellschaften betrieben werden. Auch Gewerbe findet sich dort reichlich. Die Geschichten liegen eher im Verborgenen.
Das große Ullsteinhaus - namensgebend für die Straße
Das Gebäude ist das Wahrzeichen des Bezirkes. Vor 100 Jahren erhielt die Straße ihren Namen von dem legendären Ullsteinhaus, das von der jüdischen Verlegerfamilie Ullstein als damals größtes Druck- und Verlagshaus Europas errichtet wurde. Bücher und Zeitschriften entstanden dort. Die wichtigste Publikation war die "Berliner Illustrierte Zeitung". Sie war damals die auflagenstärkste Zeitschrift der Welt! Das Haus ist inzwischen umgebaut worden und unterschiedliche Unternehmen haben heute dort ihren Sitz. Für die kleine Ausstellung zur Pressegeschichte im Foyer ist gerade eine alte Setzmaschine aufgestellt worden. Das Industrieensemble ragt weit nach oben mit seinem Uhrenturm. Das HEIMATJOURNAL darf ausnahmsweise hinauf.
Weihnachtsschokolade von "Walter Confiserie"
An der U-Bahn-Haltestelle Ullsteinstraße sind die Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gang. Beim Traditionsunternehmen werden gerade süße Weihnachtsbäume produziert. Aber das über 100jähre Unternehmen bietet das ganze Jahr über unterschiedliche Schoko-Verführungen. Es gibt an zwei Tagen einen Werksverkauf.
Das Seebad Mariendorf
Alle Badeanstalten im Freien – ob an Fluss, See oder als Freibad - nannte man im alten Berlin "Seebad". So gab es auch eines an der heutigen Ullsteinstraße. Bereits 1876 wurde es von Adolf Levissohn eröffnet. Es entwickelte sich zum größten und schönsten Seebad Berlins und 1912 fanden sogar die Ausscheidungswettbewerbe der Schwimmer für die Olympischen Spiele in Stockholm dort statt. Geschlossen und zugeschüttet wurde es ab 1950.
Hafen
Seit 1901 kann der Hafen angesteuert werden. Er steht sogar unter Denkmalschutz. Es gibt eine kleine Marina. In dem ehemaligen Industriehafen kann man seinen Bootsführerschein machen. Wasserfeeling mitten in der Stadt.
Die Monopolsiedlung - eine grüne Oase
Fast 100 Jahre ist die Monopolsiedlung alt und wird immer begehrter bei jungen Familien und ruhebedürftigen Großstädtern. In den 1920er Jahren wurde diese Siedlung in der wachsenden Industriestadt Berlin mit sogenannten Selbstversorger-Gärten errichtet. Die Reichsmonopolverwaltung ließ einst die Häuser für ihre Beamten bauen. Daher kommt der Name Monopolsiedlung.