Berlin-Mitte -
Der erste Gewerbehof für Frauen in Berlin ist zugleich auch das größte Gründerinnen-Zentrum Europas. Männer dürfen natürlich auch dort arbeiten. Entscheidend ist, dass Frauen die Unternehmen leiten. Sie sind gut im Haus vernetzt. 2100 Genossenschaftlerinnen stützen die "Weiberwirtschaft" in der Anklamer Straße.
Auf vier Gewerbehöfen arbeiten gegenwärtig 65 Unternehmerinnen in Ateliers, Werkstätten, Büros, Geschäften oder in der Gastronomie. Die Gründerinnen werden beraten, erhalten Räume mit langen Mietverträgen und auch Minikredite. Die Weiberwirtschaft ist Pionierin in Sachen Nachhaltigkeit. Beispielsweise funktionieren die WCs mit Regenwasser.
Haushandwerkerin für 65 Unternehmen
Caspar Gutsche meistert als Hausmeisterin jeden Tag neue Herausforderungen. Seit 10 Jahren gehört sie zur "Weiberwirtschaft" und kennt jeden Winkel in den Höfen. Basteln, reparieren, irgendwas zusammenbauen – die Allrounderin war schon als Kind von Technik fasziniert.
Druckpressen aus Italien
Die Unternehmerin Odette De Pasquali vertreibt Druckmaschinen, mit denen Textilien veredelt werden können. Wie Taschen, T-Shirts, Schuhe oder auch Bälle. Produziert werden die Maschinen im italienischen Familienbetrieb "Lotus".
Gesangsausbildung im zweiten Hof
Vor sieben Jahren hat Bernadette Kube ihren Klangraum eröffnet. Nachdem sie erst zuhause unterrichtet hatte, fühlt sie sich nun in der Frauen-Gemeinschaft wohl. Die Sängerin und Gesangslehrerin unterrichtet Schüler aus aller Welt in Stimmbildung.
Die Geschäftsführerin
Katja von der Bey ist bereits 1992 der Genossenschaft beigetreten und leitet seit 1999 die Höfe. Ihrer Meinung nach sind die Frauen im Vergleich zur Gründung der Gewerbehöfe mutiger geworden. Ihre Unternehmen haben mittlerweile oft nachhaltige Aspekte.
Die Steinbildhauerin
Am Schloss Sanssouci in Potsdam stehen große Skulpturen von Konscha Schostak. Die Bildhauerin hat ihr Handwerk in Italien erlernt und sich später auf Grab- und Erinnerungssteine spezialisiert. Sie fertigt die Steine ganz individuell nach Erzählungen der Angehörigen über ihre verstorbenen Verwandten. Sie arbeitet gerne mit einheimischen Steinen, wie Kalk- oder Sandstein und Granit