Berlin-Weißensee -
Die Straße ist Namensgeber für ein ganzes Quartier – den Langhanskiez. Seit 2021 ist er Sanierungsgebiet. Die Anwohner engagieren sich dafür, dass ihr Kiez für sie erhalten bleibt. Die Bebauung ist abwechslungsreich: kleine Häuser, Gründerzeitgebäude und DDR-Plattenbauten.
Immer mehr Familien zieht es in die Gegend. Hinter Häusern und Mauern verstecken sich viele schöne Höfe, private oder auch gewerblich genutzte.
Cafe Surprise
Dieses legendäre Café gibt es seit 1979. Seitdem hat sich im Kiez viel verändert. Die vielen neuen Eissorten passen dazu. Aber es gibt auch noch Softeis nach der originalen Rezeptur des Gründungsjahres.
Die Karate-Meisterin und ihr Kiez
Janina Kaiser ist eine echte Kiezgröße. In der Langhansstraße geboren ist sie vielen bekannt. Sie hat den Kiezsportclub aufgebaut, Sport studiert und ist selbst Berliner-Karatemeisterin. Im Club ist sie Trainerin und gibt Reha-Kurse. Besonders gerne trainiert sie ihre Karat-Kids.
Töpfern und Wohnen in einem Haus
Keramik mit Gold – das ist ihr Markenzeichen. Christiane Landbeck töpfert seit 2003 in einem gläsernen Atelier und lebt auch in dem Haus mit Garten. Sie hat in Weißensee an der Kunsthochschule Industriedesign für Porzellan und Keramik studiert. Ulrike Finck probiert ihr Können an der Töpfer-Drehscheibe.
Frauenladen Paula
Der Frauenladen ist ein echter Treffpunkt für Anwohnerinnen geworden, die nicht ganz so viel Geld zum Leben haben. Seit 2005 gibt es ihn mit verschiedenen Angeboten. Von Gesundheitskursen bis Kreativwerkstatt, als Begegnungscafé oder Kulturtreff. Es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen.
Vintage-Design mit Pfiff
Claudia Urbanek hat die Mode der 1920er bis 60er Jahre in den Kiez gebracht. Sie kommt aus einer Schneiderfamilie. Gleich nach dem Studium für Modedesign ist sie 2007 in die Langhansstraße gezogen. Auch dieses Haus hat einen grünen Hinterhof. Kunden kommen aus ganz Berlin zu ihr. Sie schätzt die vielen kleinen Läden. In der Gegend wohnen inzwischen immer mehr Menschen, die etwas mehr Geld zur Verfügung haben.
Rollende Kugeln im Café
Im ersten Kugelbahncafé gibt’s zig verschiedene Bahnen, die nicht nur Kinder begeistern. Andreas Kaden, gelernter Koch, hatte die Idee für das Café. Er ist mit diesem Spielzeug aufgewachsen, denn sein Vater hat diese Bahnen erfunden. Die erste Kugelbahn hatte der Professor für Holzgestaltung 1975 für eine Kunstausstellung gebaut. Für das Café in Weißensee gibt es eine besondere Attraktion: eine Bahn mit Wendelaufzug und lautlosem Elektromotor im Dauerbetrieb.
Ideenwerkstatt im alten Gewerbehof Langhansstraße
"RUTHS" heißt der für Europa einzigartige ehemalige Industrie-Hof. Er ist stylisch und bietet verschiedenste Räume für jede Art von Veranstaltung. In einer früheren Lackierwerkstatt gibt es viel Raum für Ideen, erklärt Chefin Jeannette Merker. Ihr Hof ist einer von insgesamt 22 im Langhanskiez, die von Fabrikant Carl Ruthenberg seit 1898 gebaut worden sind. In den einstigen Fabrik-Höfen arbeiten jetzt Handwerker, Künstler und andere Kreative.