Berlin-Lichtenberg -
In der Berliner Großsiedlung Fennpfuhl in Lichtenberg wohnen rund
33 000 Menschen und die Tendenz ist steigend – und das auf nur rund zwei Quadratkilometern. Die Großsiedlung war die erste ihrer Art, die im Osten Berlins geplant und gebaut wurde. Vor zwei Jahren feierte sie ihren 50. Geburtstag.
Grün ist es hier vor allem rund um das namensgebende Gewässer, den Fennpfuhl. Was man dort nicht erwartet – eine wunderschöne alte Villa, idyllisch am See gelegen.
Ein Park zum Wohlfühlen
Der Fennpfuhl ist ein kleiner See - umgeben von einem Park. Der hat eine eigene Parkmanagerin, die sich zusammen mit Parkläufern um die Ordnung und Sicherheit vor Ort kümmert. Eine Besonderheit sind zwei „Plauderbänke“, auf denen man unerschrocken fremde Menschen ansprechen darf und soll. Und es gibt Veronica, die sich mehrmals pro Woche als Plauder-Beauftragte dort hinsetzt.
Regisseur und Autor Axel Ranisch
Seine Inszenierung „Mutti, was machst du da?“ greift die Lichtenberger Welt auf und ist ab Mai wieder am Berliner Ensemble zu sehen. Und auch sonst spiegelt sich seine Heimat in seinen Filmen wider, wie zum Beispiel in „Nackt über Berlin“. Filmemacher Axel Ranisch stellt seinen Kiez vor. Der gebürtige Fennpfuhler lebt noch immer in der Gegend. Dort ist er zur Schule gegangen und in einem Schreibzirkel in der Stadtteilbibliothek schrieb er seine ersten Gedichte.
Die Aufarbeitung der SED-Diktatur
Modernes Bürogebäude, dritter Stock – dort sitzt der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. 35 Jahre nach dem Fall der Mauer kommen immer noch Menschen, die das Team um Historiker Jens Schöne berät. Da geht es um Rehabilitierung, Entschädigungs- und Hilfeleistungen, aber auch um Begleitung, wenn jemand seine Stasi-Akten einsehen möchte. Die Mitarbeiter im Büro Aufarbeitung organisieren außerdem Kiezgespräche und Kiez-Spaziergänge, um den interessierten Menschen den DDR-Alltag näher zu bringen.
Süßes aus der Konditorei
Bäckermeister Matthias Rauch stammt aus einer Berliner Bäckerdynastie in Hohenschönhausen. Als die Bäckerei in Fennpfuhl geschlossen werden sollte, hat er nicht lange überlegt und die Filiale übernommen. Jetzt gibt es dort nicht nur Brot und Backwaren, sondern auch ein Café zum Verweilen.
Villa Looß
Diese Villa aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ist ein Hingucker inmitten der Plattenbauten. Sie wurde damals für den königlichen Hofgärtner gebaut und war später Sitz des Standesamtes Lichtenberg. Wolfgang und Stefan Looß entdeckten diesen Ort 2007 und leben und arbeiten nun dort. Besonders bekannt ist die Villa Looß als Hochzeits- oder Event-Location mitten im Bezirk Lichtenberg