Landkreis Uckermark -
Gerswalde liegt im äußersten Norden von Brandenburg und ist umgeben von schöner Natur mit Wäldern und Seen. Viele Städter, vor allem Berliner, haben sich vor einigen Jahren nach Gerswalde aufgemacht. Manche sind geblieben, andere wieder weggezogen. Noch immer wird der Ort gerne besucht.
Diese Landflucht hat das Leben dort verändert und auch zu Konflikten geführt. Ulrike Finck erkundet in Gerswalde, wie es sich heute dort lebt.
Vom Konsum zum Landmarkt
In der Dorfmitte gibt’s alles, was man so braucht. Von der Glückwunschkarte über die Milch bis hin zu frischen Tomaten. Die Regale sind noch aus alten Zeiten. Die Produkte haben sich mit der Zeit verändert. Bio-Produkte und Veganes sind auch in Gerswalde immer mehr gefragt. Die Chefin des Landmarktes kommt selbst aus dem Dorf.
Geburtshaus mitten im Dorf
Hebamme Maresa Fiege kommt aus Berlin, hat drei Kinder und mit ihrem Mann das Haus im Herzen des Ortes gekauft. Inzwischen ist sie mit ihrer Arbeit gut angekommen. Die Gerswalder Frauen und Familien kommen zahlreich. So sind die Wege kurz, auch kürzer als der Weg in die Klinik. Die Familie schätzt das Leben auf dem Land.
Die Schusterkugel in der Wasserburg
In der einstigen Wasserburg kann man auf Entdeckungsreise gehen. Die Museumsräume halten viele Exponate bereit: Alltagsgegenstände und Spielzeug aus DDR-Zeiten. Auch zum Handwerk in der Region kann man viel erfahren. Ein Ausstellungsstück ist die Schusterkugel. Ein wassergefüllter Glasbehälter, der das Kerzenlicht verstärkt hat. Über QR-Codes erhält man Informationen zu einzelnen Exponaten.
Japanisches Flair im Großen Garten
Am "Großen Garten" hat vor einem halben Jahr das kleine Café mit dem Namen "Kombini" geöffnet. Das japanische Wort bedeutet in etwa Tante-Emma-Laden. Die Zwillingsschwestern Yoko und Anna Mizoguchi sind Floristin und Textildesignerin. Sie wollen gemeinsam ein Laden-Café entwickeln und die alte Schlossgärtnerei in Schwung bringen. Früher war dort ein Jugendwerkhof, eine Gärtnereischule und später kam die Naturschutzjugend dort unter.
Mitbringsel aus der SB-Box
Im Selbstbedienungshäuschen mit einer Kasse des Vertrauens kann man kleine Mitbringsel oder Geschenke kaufen. Wie Häkelarbeiten oder Deko-Objekte. Die Gerswalder Hobbykünstlerinnen Andrea Rutter und Katrin Willmann wollen mit ihren Hobbys auch andere glücklich machen. Auch Ulrike Finck hat etwas dazu beigesteuert, eine selbstgehäkelte Mini-Hundeleine.
Ansporn mit Cheerleadern
Maxie Celine Collin ist begeisterte Fußballerin und kam auf die Idee, eine Cheerleader-Gruppe aufzubauen. Sie hat schnell Gleichgesinnte gefunden, die sich in der Truppe wohlfühlen. Bei Spielen spornen sie die Fußballer an. Ein schönes Miteinander, bei dem sich Gerswalder auch besser kennenlernen können.