-
Der Brandenburger Ort im Speckgürtel der Hauptstadt mit viel Wasser und großer Filmgeschichte hat sich zur angesagten Wohnadresse entwickelt. Seen, Schleuse, die Liebesquelle und der Aussichtsturm sind Ausflugsziele.
Tramfahrt in historischer Bahn
Nach Woltersdorf kann man gemütlich vom Berliner S-Bahnhof Rahnsdorf mit der Straßenbahn fahren, und zwar mit einer historischen. Seit 1913 ist das möglich. Woltersdorf ist die kleinste Gemeinde Deutschlands mit einer eigenen Straßenbahn. Die Linie 87 ist rund fünfeinhalb Kilometer lang. Der historische Wagenpark der Woltersdorfer Straßenbahn setzt sich aus drei Trieb- und zwei Beiwagen zusammen. Im Sommer kamen neue moderne Fahrzeuge dazu, die aber noch auf ihren Einsatz warten.
Rundgang durch Woltersdorf
Bekannt ist der Ort durch seine Schleuse zwischen Kalksee und Flakensee. Dort wurden Kähne mit Kalk aus Rüdersdorf durchgeschleust, der beispielsweise für den Bau des Brandenburger Tores oder für den Reichstag gebraucht wurde. Etwa 1240 entstand das Dorf, in dem Bauern, Fischer und Schiffer wohnten. Später kamen die Berliner dazu. Das Museum in der alten Schule erzählt die Geschichte.
Das Woltersdorfer Lokalradio
Ein gemeinnütziger Verein fördert Kunst, Kultur und Bildung für alle Altersgruppen und unterstützt soziokulturelle Arbeit. Dazu gehört ein kleinen lokalen Radiosender, für den unterschiedliche Redaktionen arbeiten. Zum Beispiel für Musiksendungen oder Podcasts.
Upcycling in der Mode
Die studierte Designerin Jana Pfarr näht aus alten Kleidungsstücken und biozertifizierten Stoffen textile Unikate wie Bekleidung, Accessoires und Heimtextilien. So möchte sie mit ihrem Unternehmen "Beauty Oak" den Kleidermüllberg reduzieren helfen. Die verwendeten Materialien stammen entweder aus privaten Kleiderspenden oder aus dem Kleidercontainer, der auf ihrem Wohngrundstück in Schöneiche steht.
Die ehemalige Film-Stadt
Die legendäre Film-Stadt von Joe May war Schauplatz visionärer Stummfilmproduktionen. Bis zu 2000 Menschen hatten dort Arbeit gefunden. Viele exotische Tiere, wie Elefanten, Krokodile, Tiger und Giraffen wurden für die aufwendigen Produktionen in den Ort gebracht. Einige Gebäude aus dieser Zeit existieren noch. Und im Aussichtsturm von Woltersdorf wird mit einer Ausstellung an die Film-Stadt erinnert.