Berlin-Friedrichshain -
Die Schreinerstraße gehört zum Samariterviertel in Berlin-Friedrichshain und ist eine beliebte Wohngegend. Sie ist nicht einmal einen Kilometer lang und nach dem Berliner Kommunalpolitiker Waldemar Theobald Otto Schreiner benannt.
Patisserie "Yahelis"
Yahel Michaeli hat erst in diesem Jahr ihren Laden eröffnet. Vor sieben Jahren kam sie aus Israel nach Berlin. In ihrer Heimat hat sie das Konditorei- und Chocolateriehandwerk studiert. Inzwischen gibt sie ihr Können in unterschiedlichen Workshops weiter. Auch für Kinder bietet sie Kurse an. Trotz erfüllender Arbeit sind es gerade keine einfachen Tage für sie. Ihre Gedanken sind bei ihrer Familie und Freunden in Israel, bei den Opfern und Geiseln des Hamas-Terrors. Sie versucht optimistisch zu bleiben und hofft, dass Lösungen gefunden werden.
Samariterkirche
In der Kirche fanden zu DDR-Zeiten legendäre Blueskonzerte statt, bei denen sich auch systemkritische junge Menschen trafen. Der damalige Pfarrer Rainer Eppelmann war bei der politischen Arbeit eine Schlüsselfigur: Unkonventionelle Gottesdienste für unzufriedene Jugendliche. Bis zu 7000 Menschen wollten dabei sein. Auch heute ist die Kirche bekannt für ihre vielfältige soziale Arbeit.
Hosen nach Maß
Schneidermeisterin Nicola Gebhard hat sich auf Hosen spezialisiert. Seit 20 Jahren fertigt sie nach den Wünschen der Kunden perfekt sitzende Hosen. Als die Maßschneiderin 1994 nach Berlin kam, hatte sie bereits für große Marken in der Modestadt Düsseldorf gearbeitet. Mit ihrem großen Fenster zur Straße fühlt sie sich im Kiez integriert. Übers Internet bestellen Kunden aus ganz Deutschland. Mehr als 200 Euro kostet so eine Maßanfertigung.
Lila Bänke vom Verein "Leben Lernen"
Es gibt drei lila Bänke in der Schreinerstraße. Alle stehen vor einem Laden, in dem man Geschneidertes oder selbst gemachtes Papier kaufen kann. Gefertigt wird es von Menschen mit besonders starken geistigen Defiziten. So soll ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Im Idealfall können die Beschäftigten später in einer Werkstatt arbeiten.
Das Eckhaus "Villa Felix"
Stark verfallen wurde es noch zu DDR-Zeiten von jungen Leuten besetzt und erhielt später seinen Namen. Denn das erste Kind, das dort geboren wurde, hieß Felix. Inzwischen leben alle mit Mietverträgen im Haus, das genossenschaftlich verwaltet wird.
Origami selbst gemacht
In der Werkstatt "bokx." von Stephanie Elisabeth Niesner und Aleksei Hecht gibt es Kurse, in denen gefaltet, gefilzt, genäht oder gezeichnet wird. Es ist eine Kinder-Oase für Kreativität. Andreas Jacob probiert das Origami-Falten. Ein Kranich entsteht. Im Laden können die Kinder viele unterschiedliche Tiere falten.