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Die beiden Dörfer im Nationalpark Unteres Odertal halten so manche Überraschung bereit. Eine mumifizierte Hand in der Kirche, einen hochdekorierten Garten, neuartige Musikinstrumente, Gräser auf Leinen und einen geologischen Garten.
Die beiden Orte können kaum unterschiedlicher sein: Im kleinen Stolzenhagen gibt es viele Zugezogene. Kunstschaffende und Stadtflüchter bringen neue Impulse mit aufs Land. Im größeren Lunow gibt es die nötige Infrastruktur mit Geschäften und einer Schule. In Lunowl wird auch die Tradition gepflegt, wie das Lunower Platt oder das jährliche Erntedankfest.
"Luunsches Platt" vor dem Dorfladen
Die Sprache der einstigen Fischer und Tabakbauern wird an die jüngere Generation weitergeben. Die Älteren hört man beim Plausch vor dem Laden noch Platt sprechen. Die Straßennamen in Lunow kann man auf hoch- und plattdeutsch lesen. Es gibt sogar ein Wörterbuch.
Altes Haus mit neuem Anstrich
Lunow war einst ein typisches Bauerndorf. Man erkennt es noch an den vielen Höfen. Auf den Feldern dahinter wurde Tabak angebaut. Eines dieser Bauernhäuser hat seinen alten Charme zurückerhalten, nachdem der ehemalige Pfarrer und die Hausärztin es sanierten.
Touristisches an der Oder
Auf den Campingplatz fahren Urlauber, weil sie die Stille suchen. Für eine gemütliche Runde kann man sich in der Gaststätte "Hanglage“ treffen. Ein beliebter Ort mit wunderbarem Ausblick. Im eiszeitlichen Steingarten des Ortes gibt es spannende Infos für Naturinteressierte.
Saiteninstrumente auf Seelenfang
Instrumentenbauer Götz Rausch ist von Berlin aus in den Barnim gezogen. Dort fand er genügend Platz zum Bau seiner neuartigen Saiteninstrumente, die leicht zu spielen sind. Da ihr Klang die Seele berühren soll, werden sie auch therapeutisch genutzt.
Neue Bewohner auf dem Gut
Das Gut Stolzenhagen war mal ein Rittergut und zu DDR-Zeiten Sitz der LPG "Vorwärts". Seit etwa 25 Jahren wird es nun von einer Genossenschaft betrieben, in einer Mischung aus Unternehmertum und Gemeinschaft. Es gibt Seminar- und Gästehäuser, die oft von Künstlern genutzt werden. Auch Studios für Kreative. Auf dem ehemaligen Heuboden findet jährlich ein internationales Tanzfestival statt. Einen Teil ihres Gemüses bauen sie selbst an.
Gräser auf Leinentüchern
Textildesignerin Susan Krieger ist im Gutshaus kreativ. Dort wohnt sie mit anderen Familien und hat ihre Werkstatt. Sie gestaltet mit Pflanzen aus der Umgebung und Siebdruck ganz individuelle Geschirrtücher, Tischwäsche und Kissen. Jeden Tag ist sie dafür in der Natur unterwegs.