Landkreis Oberspreewald-Lausitz -
Neupetershain in der Niederlausitz ist ein Ort mit 1200 Einwohnern. Er hat einen Bahnhof, eine alte Kirche, die größte Gartenbahn Berlin-Brandenburgs und viele Kinder in der Kita „Pusteblume“, die auf Ostereiersuche gehen.
Die wirtschaftliche Entwicklung von Neupetershain wurde durch die Glasindustrie und den Braunkohlebergbau bestimmt. Die Bewohner des ehemaligen Ortes Geisendorf mussten wegen des Fortschreitens des Tagebaues Welzow-Süd nach Neupetershain umgesiedelt werden. Nur das Gutshaus ist stehengeblieben.
Gutshaus Geisendorf
Das Gut Geisendorf wird vom Bergbauunternehmen LEAG betrieben. Es ist ein Erlebnisort, an dem Kulturlandschaft auf Bergbaufolgelandschaft trifft. Regelmäßig findet der „Geisendorfer Musiksalon“ statt. Sonntags ist das Gutshaus zu Kaffee und Kuchen geöffnet. Die Tagebautouren starten in Welzow.
Leben nach der Umsiedlung
Es war schon lange bekannt, dass Geisendorf einmal weggebaggert werden sollte. Aber als die Pläne dann Wirklichkeit wurden, war es für die Bewohner des kleinen Dorfes doch ein Einschnitt. Der Umsiedlungs-Vertrag mit dem Kohleunternehmen Laubag wurde 1997 geschlossen. Die neue Siedlung Neu-Geisendorf entstand am Neupetershainer Wasserturm. Das neue Geisendorf bekam einen Dorfteich, ein Backhaus und ein Gemeindezentrum. Es ist in den letzten gut 20 Jahren schon gewachsen und es ziehen neue, junge Leute dorthin.
Größte Gartenbahn Brandenburgs
Der Modellbahn-, Modellbau- und Puppenverein Neupetershain e.V. zeigt in seiner Ausstellung Modelleisenbahnen und unzählige Puppenhäuser und Puppen. Es gibt sogar eine spezielle Teddybären-Seilbahn. Neun Mitglieder hat der Verein aktuell. Die Ausstellungen sind in Eigenregie gebaut und gehen auch auf Reisen.
Draußen kann man auf einer 5 Zoll-Minibahn mitfahren. Mit 1,2 Kilometern ist sie die längste Gartenbahn im Bundesland.
Eine Wiese für alle am Neupetershainer Bahnhof
Die Regionalbahn hält jede Stunde, sie fährt zum Beispiel nach Cottbus. Doch die Gebäude rund um den Bahnhof verfallen. Der Verein „Neupetershainer Geschichten“ will sie erhalten und wieder nutzbar machen. Zum Beispiel ein ehemaliges Hotel mit Ballsaal. Der Verein möchte auch die Wiese am Bahnhof zu einer Veranstaltungsfläche entwickeln, wo zum Beispiel ein Sommerkino stattfinden kann.
Die Seifensiederin
Anke Lischka, die frühere Bänkerin, hat ihr Hobby 2010 zum Beruf gemacht. In ihren Regalen finden sich verschiedene Seifenkreationen, wie Hand- oder Badeseifen, aber Deocremes, Körperbutter oder Lippenbalsam. Selbst aus den Resten wird noch was gemacht. Die Seifen stellt sie selbst aus Lauge und einem Fett-Öl-Gemisch her, es entstehen Sorten wie der „Spreewälder Gurkengruß“.