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Das verrückteste Bauprojekt Berlins liegt in Weißensee in der Pistoriusstraße. Mit 3D-Brillen kann man sogar schon hineinschauen. Dabei ist die dazugehörige Straße nicht unbedingt eine, in die man sich auf den ersten Blick verliebt. Aber sie kennen uns ja, wir vom Heimatjournal geben uns nicht mit dem ersten Blick zufrieden, schauen hinter die Planen und entdecken das, was Berlin ausmacht!
Eine Hinterhofwerkstatt, portugiesische Törtchen, ein Drummer im Gemeindehaus und Queer Bake im Stadtteilzentrum. Hier gibt es alles, doch die Gegend ändert sich rasant. Weißensee war bis 1876 in kleines märkisches Dorf. Der letzte Gutsbesitzer hieß Pistorius. Mit dem Verkauf des Gutes wurden Wohnungen gebaut. Und das geht heute immer weiter.

Kirchenruine mit neuem Flair
Aus einer Kirchenruine soll ein Wohnhaus entstehen - der Plan ist zwanzig Jahre alt, seit zwei Jahren ist der Turm eingerüstet, wird gesichert und denkmalschutzgerecht restauriert. Und heute kommt richtig Leben in die Bude, denn der neue Besitzer des Bethanien-Turms hat sich angekündigt, um von den Gewerken zu hören, wie es läuft.
Uwe Dinnebier, der in Berlin weithin bekannte Automobilhändler hat sich bislang im Hintergrund gehalten. Jetzt nimmt er das Heimatjournal mit auf die Baustelle und erzählt, warum er hier investiert.
Mit 3D Brillen kann man schon jetzt in den fertigen Räumen wandeln. Die Anwohner, die mit dem Heimatjournal einen Blick durch die 3D-Brillen werfen, finden es spannend, wie sich ihr Kiez entwickelt.
Beats im Gemeindehaus
Im zur Kirche gehörenden Gemeindezentrum wird Musik gemacht, Chor, Posaune oder Schlagzeug. Drummer Oliver Peters hat mit acht Jahren angefangen, leitet jetzt die Schlagzeugschule Beatkombinat und arbeitet als Session Musiker.
Er fühlt sich wohl in Weißensee. Der Kiez hat sich verändert, erzählt er, ist sehr familienfreundlich geworden.

Autowerkstatt im Hinterhof
Es riecht nach Öl und Metall, aber so manches blumige Detail auf dem Hof verrät es: die Chefin ist eine Frau: Birgit Eisinger. Der ADP-Autodienst in der Pistoriusstraße gehört ihr seit 1996. Die Werkstatt ist hinter einem schönen bürgerlichen Haus versteckt.
Fünf Männer und ein Azubi machen in der Hinterhofwerkstatt alles wieder flott - von Oldtimer bis Neuwagen! Birgit Eisinger kennt den Kiez wie keine Zweite. Sie ist in der Gegend aufgewachsen. Ihr Sohn Lukas arbeitet heute in der Werkstatt mit.
Portugiesische Törtchen in der Pistoriusstraße
Pastéis de Nata – Puddingtörtchen klassisch Karamell, mit Heidelbeeren, Schokostückchen! Marco ist Konditor und verwöhnt die Anwohner mit der Köstlichkeit aus seinem Heimatland. Es war die Liebe, die ihn 2013 nach Berlin führte und mit Liebe macht er nun seine Törtchen. Die Pudding-Blätterteigtörtchen sind mit einer Creme aus Eigelb, Zucker, Milch und Mehl oder Stärke, die beim Backen so schön karamellisieren.
Am Wochenende bäckt er davon 1000 Stück. In seinem Souterrain und vor dem Laden ist es so urig, wie man das aus Portugal kennt. Die Anwohner lieben ihn.