Berlin-Friedrichshagen -
Die Bölschestraße war schon immer eine beliebte Bummelmeile. Auch heute lockt die Straße mit kleinen Läden, dem Kino Union, Veranstaltungen in der Kirche, vielen Restaurants, Wochenmarkt und schließlich mit dem Müggelsee als Naherholungsgebiet.
Die Dresdener Bäckerei gibt es seit 1906 in der Straße und sie gilt als eine der besten Berlins. Der Verkaufsraum hat noch die originale Jugendstileinrichtung. Die Straße zeigt sich aber auch von einer jungen Seite. Es gibt einen "Unverpackt-Laden", der möglichst viel Lebensmittel lose oder in mitgebrachten Behältern verkauft.
Die Bölsche
So nennen Anwohner ihre Einkaufsstraße. Friedrich der Große ließ einst eine Schneise in den Wald schlagen, die genau bis zum Müggelsee ging. Entlang des Weges wurden kleine Kolonistenhäuser gebaut. So entstand die Dorfstraße von Friedrichshagen. Die neu angesiedelten Friedrichshagener sollten eigentlich Seidenraupen züchten. Doch die Friedrichshagener haben die Früchte der Maulbeerbäume geerntet, statt die Seidenraupen daran zu füttern. So waren die Seidenraupen bald verschwunden. Ein einziger Maulbeerbaum hat in der Bölschestraße überlebt.
Die Antiquarin und Friedrichshagen
Katrin Brandel hat ihren Laden gleich um die Ecke. Eine Herzensangelegenheit ist ihr Verlag, den sie 1996 für eine ortsgeschichtliche Reihe gegründet hat - die Friedrichshagener Hefte. In ihrem Laden organisiert sie Vorträge über die alten Dichter und Denker von Friedrichshagen. Im Mittelpunkt steht der Namensgeber der Bölschestraße - Wilhelm Bölsche. Er und seine Dichterfreunde kamen ab 1890 nach Friedrichshagen. Mehr darüber erfährt man in ihrem Museumszimmer.
Selbstgebrautes Bier im ehemaligen Rathaus
Als das alte Rathaus verkauft werden sollte, hat sich ein Bürgerverein dagegen stark gemacht und so den Verkauf verhindert. Nun gibt es dort ein Standesamt, Vereine und seit Mai 2023 wieder einen Ratskeller mit der Eigenmarke "Dolle Molle". Noch wird nicht im Haus selbst gebraut, aber Ende 2024 sollen die Räume dafür fertig sein. Auch die Brennerei für den Maulbeerschnaps "Großmaul" wird dann in Betrieb gehen. Gesucht werden noch Menschen, die sich finanziell mit einbringen können.
Rasierkurs beim Barbier
In dem Laden von Thomas Kurzweg gibt’s feine Seifen und Rausurbedarf. Man kann sich auch rasieren lassen oder gleich einen Rasierkurs buchen. Thomas Kurzweg hat sich auf das alte Handwerk der Nassrasuren spezialisiert. Eine bewusste Wellness-Pause im Alltag, die möchte er den Kunden bieten. Nach einer Zeit in Berlin-Mitte ist er mit seinem Laden wieder in die Heimat am Rande Berlins zurückgekehrt.
Berliner Landjungs
Arne und Alex Erichsen leben und arbeiten in Friedrichshagen. Sie bieten dort Vintage-Möbel und Deko aus Skandinavien an. In einem Geschäft, das mal ein alteingesessenes Restaurant war. Dort veranstalten sie auch kulinarische Abende zu unterschiedlichen Themen. Serviert wird dann ein Drei-Gänge-Menü. Mit ihren Abenden versuchen sie Alt- und Neufriedrichshagener zusammenzubringen.
Eisstrand Müggelsee
Am Strandbad Friedrichshagen kann man auf einer sicheren Eisbahn bis Mitte Februar Schlittschuhlaufen. Am 22. Dezember gibt es das weihnachtliche Müggelseesingen. Die „Eisfritzen und Eisfritzies“ sind eine coole Gemeinschaft. Sie treffen sich im Winter zum Badespaß im Müggelsee am Seebad Friedrichshagen. Andreas Jacob schafft es mit einem mentalen Coaching der Gruppe zum ersten Mal in seinem Leben, ins eiskalte Wasser zu gehen!