Berlin-Wilmersdorf -
Am Südwestkorso findet man Wohnkolonien, kleine Handwerksbetriebe, Cafés, Restaurants und einige Geschäfte. Dazu ganz viel Grün.
Die Straße wird durch einen Mittelstreifen geprägt. Der war ursprünglich als Reitweg für den Kaiser angelegt worden. Später fuhr dort eine Straßenbahn. Heute wird er von Radfahrern genutzt. Immerhin gibt es auf dem Südwestkorso seit Anfang der 90er Jahre den ersten Fahrradstreifen Berlins.
Eröffnung der Kaiserdiele
Das Gebäude wurde 1920 als Kiosk mit Bedürfnisanstalt gebaut und ist denkmalgeschützt. Die 31jährige Celine Salzmann hat ihren Job als OP-Schwester aufgegeben und wird in dem alten Kiosk ein Café eröffnen. Sie ist in dem Kiez aufgewachsen.
Ein Wohnzimmer voller Projektoren
Horst Felix Palmer lebt in einem wunderschönen Gründerzeithaus mit Balkon und Gemeinschaftsgarten. Ein wenig sieht es bei ihm wie in einem Museum aus. Viele Dia-Projektoren stehen in den Wohnzimmer-Regalen. Er entwickelt Dia-Serien für Museen oder Filme. Allerdings ist seine Zukunft am Südwestkorso ungewiss. Seit zwei Jahren kämpft er vor Gericht gegen seine Kündigung durch einen neuen Wohnungseigentümer.
Fisch.Taxi mit Frischetheke und Catering
Der 28-jährige Dominik Stumper hat Wirtschaftsinformatik studiert. In der Coronazeit ist er mit seinem Kiosk gestartet. Es gibt neben Fisch auch Feinkost und kleine Geschenke. Beim Fisch kann man Sorten ausprobieren, die man im Supermarkt nicht so leicht findet, wie den Knurrhahn, eine Barschart. Der Name des Ladens entstand während der Corona-Pandemie. Damals lieferten Vater und Sohn Spargel an die Haustür. Dabei merkten sie, dass Fisch noch besser geht. Das Fisch-Taxi fährt heute aber nur noch selten. Beispielsweise für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.
Das Kleine Theater
Karin Bares ist Theater-Intendantin aber auch "Mädchen für alles". 85 Plätze hat die Einrichtung. Gerade ist das Haus 50 geworden. Das privat geführte Theater zeigt viele Erstaufführungen. Dafür erhalten sie Unterstützung von der Stadt. Alle vier Jahre müssen sie sich dafür bewerben.
Leben in der Künstlerkolonie
1927 wurde die Kolonie von der Berufsgenossenschaft deutscher Bühnenangehöriger und dem Schriftstellerverband gebaut, um günstigen Wohnraum für Kreative zu schaffen. Die Mieten sind bis heute günstig. Seit fast 100 Jahren steht die Künstlerkolonie für die besondere Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Berühmte Künstler wie Ernst Bloch oder Ernst Busch wohnten dort.
Friedhof mit vielen Berühmtheiten
Der Friedhof Schöneberg III lädt zum Spazierengehen und Entdecken ein. Denn dort sind einige bekannte Persönlichkeiten begraben. Wie die Schauspielerin Marlene Dietrich oder der Fotograf Helmut Newton.