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Eine 380-kV-Höchstspannungsleitung soll die bisherigen Starkstromleitungen in der Uckermark ersetzen. In der Uckermark regt sich Widerstand: Es geht um Leukämierisiken für Kinder und Umweltschutz. Die neue Leitung könnte auch unter der Erde verlaufen, doch die brandenburgische CDU ist dagegen und die SPD beugt sich dem Koalitionspartner.
Wie kommt der Strom aus den vielen Windkraftanlagen in Mecklenburg-Vorpommen und im Norden Brandenburgs zu uns nach Berlin? Klar, durch Stromleitungen natürlich. Eine neue soll gerade gebaut werden. Die so genannte Uckermark-Leitung. Größer und leistungsstärker als alles, was es bisher gab. Doch auch die Folgen für Natur und Menschen sind größer als zuvor. Dabei gäbe es eine einfache und viel ungefährlichere Lösung: Man verlegt die Kabel unter die Erde. Doch davon will der Energiekonzern Vattenfall nichts wissen. Andrea Everwien berichtet.
Natürlich weiß auch Thomas Pfeiffer, dass Energie nicht einfach aus der Steckdose kommt. Natürlich will auch er sein Haus in der Schorfheide in Zukunft nicht nur mit Holz heizen.
Doch was im Augenblick in Brandenburg in Sachen Energie geplant wird, bringt ihn auf die Palme.
Thomas Pfeiffer, Bürgerinitiative "Biosphäre unter Strom"
„Das Schlimmste war, als wir die ersten Planungen gesehen haben. Da ging die Leitung mitten über unser Haus, da gab es noch gar keine Bürgerinitiative. Und da hab’ ich mich gleich an Vattenfall gewandt und gesagt hören sie mal, wenn sie keine Klage wollen und nicht wollen, dass ich ‚ne Bürgerinitiative gründe, dann sehen sie zu, dass sie wegkommen.“
Thomas Pfeiffer hat dann doch noch eine Bürgerinitiative gegründet: Sie nennt sich „Biosphäre unter Strom“. Ihr Ziel: eine neu geplante 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung der Firma Vattenfall soll nicht als Freileitung durch die Schorfheide geführt werden, sondern unter die Erde kommen.
Vergangenen Samstag: Treffen der Bürgerinitiative im Bahnhof Chorin – die Leute sind sauer. Sauer auf die SPD: Denn noch im Sommer, im Kommunalwahlkampf, habe Ministerpräsident Platzeck versprochen, sie in ihrem Kampf für ein Erdkabel zu unterstützen.
Letzten Donnerstag im Potsdamer Landtag war von dem Versprechen keine Rede mehr: Die Linke hatte einen Antrag auf ein eigenes Brandenburgisches Erdkabelgesetz eingereicht.
Doch die SPD hat das Gesetz – zusammen mit CDU und DVU – einfach durchfallen lassen.
Enttäuschung bei der Bürgerinitiative.
Frank Adler, Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom“
„Für mich persönlich enttäuschend ist ja die Rolle, die Herr Platzeck…Ist doch Ministerpräsident? Oder habe ich mich geirrt, ist doch nach wie vor Ministerpräsident, nicht? Man hat das Gefühl, dass Vattenfall nicht nur das Landesfest der Landesregierung sponsert, sondern dass sie die ganze Landesregierung sponsern, nicht?“
Die Firma Vattenfall ist zweitgrößter Arbeitgeber in Brandenburg - und will die neue Stromleitung bauen. Nach Plänen der Bundesregierung soll der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch auf bis zu 30 Prozent steigen. Vor allem durch riesige Windparks in der Ost- und Nordsee, aber auch in Brandenburg. Für den Transport von Windenergie braucht man neue, starke 380kilovolt-Leitungen.
Eine davon ist die Uckermark-Leitung.
Sie führt von Bertikow über Vierraden bei Schwedt nach Neuenhagen in Berlin –allerdings mit einem kleinen Abstecher nach Polen. Zumindest theoretisch könnte hier auch Strom aus polnischen Kohlekraftwerken eingespeist werden.
Die Trasse führt quer durch das Biosphärenreservat Schorfheide. Seit Anfang der 90er Jahre eine geschützte Landschaft, die nur nach den strengen Maßstäben der Unesco bewirtschaftet werden darf. 220 Seen prägen das Reservat – riesige Vogelschutzgebiete bieten Kranich, Gans und Rohrdommel Rast auf dem Flug nach Süden.
Dr. Eberhard Henne hat das Reservat mit aufgebaut, war bis Anfang des Jahres Leiter der Unesco-Einrichtung. Er lehnt die Uckermark-Leitung als Freileitung rundweg ab - allein schon wegen der Vögel. Denn schon heute brechen sich pro Kilometer Leitung jährlich 400 bis 700 Tiere die Knochen.
Eberhard Henne, ehem. Leiter Biosphärenreservat Schorfheide / Chorin
„Bei Windturbulenzen müssen die ausweichen und können in diese Leitungen rein fliegen. Und bei Nebellagen können sie ja diese Leitungen nicht sehen, aber die fliegen ja gerade in diesen Höhen und fliegen dann gegen die Drähte und brechen sich praktisch die Flügel und damit ist es das As für den Vogel.“
Schon heute gibt es Freileitungen in der Schorfheide. Die wurden vor 50, 60 Jahren gebaut, als noch niemand an Umweltschutz dachte. Heute aber gibt es andere Möglichkeiten: Die Leitungen können als Erdkabel verlegt werden.
So wurde es beispielsweise in Berlin Ende 1998 gemacht: Eine riesige Tunnelleitung unterquert die Stadt. Der Strom wird durch die Kabel geführt. Oben ist nichts zu sehen und nichts zu spüren.
Für die Schorfheide lehnt Vattenfall diese Lösung aber ab – aus Kostengründen Ein Interview wollte der Konzern KLARTEXT nicht geben. Schriftlich teilte man aber mit:
Zitat
„Die Errichtungskosten der Erdverkabelung gegenüber einer Freileitung liegen beim Vier- bis Zhnfachen. Von einer Erhöhung der Strompreise ist auf jeden Fall auszugehen.“
Geht es also nach Vattenfall, werden die Masten im Biosphärenreservat nicht verschwinden, sondern doppelt so groß werden wie heute - 50 Meter in der Regel. An besonders sensiblen Stellen könne man ja bei 30 Metern Höhe bleiben, versucht Vattenfall zu beruhigen.
Doch die Bürgerinitiative glaubt, dass die Uckermark-Leitung die Landschaft zerstört.
Thomas Pfeiffer, Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom“
„Das ist kein Naturschutzgebiet mehr, das ist keine Biosphäre mehr, da findet kein sanfter Tourismus mehr statt. Oder wer aus Berlin möchte gerne eine Radtour unter Riesentrassen durchführen?“
Nicht nur die Umwelt wird durch die Uckermark-Leitung beschädigt. Auch für Menschen sind Gefahren nicht ganz auszuschließen.
Zum Beispiel hier in Eberswalde. Schon heute führen zwei Hochspannungsleitungen mitten durch das Wohngebiet. Auf eine der Leitungen soll die 380kV-Leitung mit aufgepackt werden. Zwischen der Trasse und manchen Häusern sind kaum 100 Meter Abstand.
Albrecht Triller, Stadtverordneter Eberswalde
„Noch wohnen hier Familien. Im Sommer ist hier Bewegung, da laufen die Menschen von benachbarten Wohnvierteln zum Zoo hier durch dieses Wohngebiet. Die Kinder toben hier. Es gäbe also genügend Grund, hier die Leitung zu verkabeln. Sie müssen eben vor allen Dingen unter die Erde.“
Trillers Sorge gilt den Kindern im Viertel. Für sie können die neuen Höchstspannungsleitungen gefährlich werden. Stromtrassen senden nämlich elektromagnetische Felder aus. Der Grenzwert liegt in Deutschland bei 100 Mikrotesla.
Schon bei einer regelmäßigen Belastung von 0,3 bis 0, 4 Mikrotesla aber steigt für Kinder das Risiko, an Leukämie zu erkranken, auf fast das Doppelte.
Mehrere internationale Studien haben diesen Zusammenhang zwischen Elektrosmog und kindlicher Leukämie beobachtet. Den Grund kennt man bisher noch nicht.
Dennoch bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation elektromagnetische Felder als…
Zitat
„…beim Menschen möglicherweise Krebs erzeugend“.
Der Kommentar von Vattenfall:
Zitat
„Bei dieser Aufzählung handelt es sich um die Einordnung in die Gefährdungsgruppe 2b, in die u.a. Bohnenkaffee subsumiert wird. (…)
Von der Leitung gehen keine Gesundheitsgefährdungen aus.“
Immerhin: Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, beim Bau von Stromleitungen „das Prinzip der Vorsorge“ zu beachten – etwa dadurch, dass man mehrere hundert Meter Abstand zu Wohnbebauungen hält – oder aber zum Beispiel durch Erdkabel.
Für Bohnenkaffee sind ähnliche Warnungen nicht bekannt.
Und die Kostenfrage?
Die hat der niedersächsische Landesvater vor ein paar Monaten im Bundesrat beantwortet. Niedersachsen hat nämlich vor einem Jahr ein eigenes Erdkabelgesetz erlassen – und natürlich vorher die Kosten durchgerechnet.
Christian Wulff (CDU), Ministerpräsident Niedersachsen
„Selbst wenn 30% der etwa 1000 Kilometer neuen Freileitungen durch Erdkabel ersetzt würden, wären die Strompreise nur mit 0,004 Cent pro Kilowattstunde belastet.“
Die Uckermark-Leitung ist 115 km lang. Würden hier 30% unter die Erde gelegt, fallen die Mehrkosten für die Verbraucher demnach kaum noch ins Gewicht.
In Deutschland gibt es seit kurzem ein Modellprojekt zum Thema Erdverkabelung. Vier verschiedene Leitungen in Niedersachsen und Thüringen werden dazu vom Bund gefördert. Brandenburg versucht jetzt auch die Uckermark-Leitung als fünfte unterzubringen. Im Januar wird der Bundestag darüber entscheiden.
Natürlich weiß auch Thomas Pfeiffer, dass Energie nicht einfach aus der Steckdose kommt. Natürlich will auch er sein Haus in der Schorfheide in Zukunft nicht nur mit Holz heizen.
Doch was im Augenblick in Brandenburg in Sachen Energie geplant wird, bringt ihn auf die Palme.
Thomas Pfeiffer, Bürgerinitiative "Biosphäre unter Strom"
„Das Schlimmste war, als wir die ersten Planungen gesehen haben. Da ging die Leitung mitten über unser Haus, da gab es noch gar keine Bürgerinitiative. Und da hab’ ich mich gleich an Vattenfall gewandt und gesagt hören sie mal, wenn sie keine Klage wollen und nicht wollen, dass ich ‚ne Bürgerinitiative gründe, dann sehen sie zu, dass sie wegkommen.“
Thomas Pfeiffer hat dann doch noch eine Bürgerinitiative gegründet: Sie nennt sich „Biosphäre unter Strom“. Ihr Ziel: eine neu geplante 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung der Firma Vattenfall soll nicht als Freileitung durch die Schorfheide geführt werden, sondern unter die Erde kommen.
Vergangenen Samstag: Treffen der Bürgerinitiative im Bahnhof Chorin – die Leute sind sauer. Sauer auf die SPD: Denn noch im Sommer, im Kommunalwahlkampf, habe Ministerpräsident Platzeck versprochen, sie in ihrem Kampf für ein Erdkabel zu unterstützen.
Letzten Donnerstag im Potsdamer Landtag war von dem Versprechen keine Rede mehr: Die Linke hatte einen Antrag auf ein eigenes Brandenburgisches Erdkabelgesetz eingereicht.
Doch die SPD hat das Gesetz – zusammen mit CDU und DVU – einfach durchfallen lassen.
Enttäuschung bei der Bürgerinitiative.
Frank Adler, Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom“
„Für mich persönlich enttäuschend ist ja die Rolle, die Herr Platzeck…Ist doch Ministerpräsident? Oder habe ich mich geirrt, ist doch nach wie vor Ministerpräsident, nicht? Man hat das Gefühl, dass Vattenfall nicht nur das Landesfest der Landesregierung sponsert, sondern dass sie die ganze Landesregierung sponsern, nicht?“
Die Firma Vattenfall ist zweitgrößter Arbeitgeber in Brandenburg - und will die neue Stromleitung bauen. Nach Plänen der Bundesregierung soll der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch auf bis zu 30 Prozent steigen. Vor allem durch riesige Windparks in der Ost- und Nordsee, aber auch in Brandenburg. Für den Transport von Windenergie braucht man neue, starke 380kilovolt-Leitungen.
Eine davon ist die Uckermark-Leitung.
Sie führt von Bertikow über Vierraden bei Schwedt nach Neuenhagen in Berlin –allerdings mit einem kleinen Abstecher nach Polen. Zumindest theoretisch könnte hier auch Strom aus polnischen Kohlekraftwerken eingespeist werden.
Die Trasse führt quer durch das Biosphärenreservat Schorfheide. Seit Anfang der 90er Jahre eine geschützte Landschaft, die nur nach den strengen Maßstäben der Unesco bewirtschaftet werden darf. 220 Seen prägen das Reservat – riesige Vogelschutzgebiete bieten Kranich, Gans und Rohrdommel Rast auf dem Flug nach Süden.
Dr. Eberhard Henne hat das Reservat mit aufgebaut, war bis Anfang des Jahres Leiter der Unesco-Einrichtung. Er lehnt die Uckermark-Leitung als Freileitung rundweg ab - allein schon wegen der Vögel. Denn schon heute brechen sich pro Kilometer Leitung jährlich 400 bis 700 Tiere die Knochen.
Eberhard Henne, ehem. Leiter Biosphärenreservat Schorfheide / Chorin
„Bei Windturbulenzen müssen die ausweichen und können in diese Leitungen rein fliegen. Und bei Nebellagen können sie ja diese Leitungen nicht sehen, aber die fliegen ja gerade in diesen Höhen und fliegen dann gegen die Drähte und brechen sich praktisch die Flügel und damit ist es das As für den Vogel.“
Schon heute gibt es Freileitungen in der Schorfheide. Die wurden vor 50, 60 Jahren gebaut, als noch niemand an Umweltschutz dachte. Heute aber gibt es andere Möglichkeiten: Die Leitungen können als Erdkabel verlegt werden.
So wurde es beispielsweise in Berlin Ende 1998 gemacht: Eine riesige Tunnelleitung unterquert die Stadt. Der Strom wird durch die Kabel geführt. Oben ist nichts zu sehen und nichts zu spüren.
Für die Schorfheide lehnt Vattenfall diese Lösung aber ab – aus Kostengründen Ein Interview wollte der Konzern KLARTEXT nicht geben. Schriftlich teilte man aber mit:
Zitat
„Die Errichtungskosten der Erdverkabelung gegenüber einer Freileitung liegen beim Vier- bis Zhnfachen. Von einer Erhöhung der Strompreise ist auf jeden Fall auszugehen.“
Geht es also nach Vattenfall, werden die Masten im Biosphärenreservat nicht verschwinden, sondern doppelt so groß werden wie heute - 50 Meter in der Regel. An besonders sensiblen Stellen könne man ja bei 30 Metern Höhe bleiben, versucht Vattenfall zu beruhigen.
Doch die Bürgerinitiative glaubt, dass die Uckermark-Leitung die Landschaft zerstört.
Thomas Pfeiffer, Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom“
„Das ist kein Naturschutzgebiet mehr, das ist keine Biosphäre mehr, da findet kein sanfter Tourismus mehr statt. Oder wer aus Berlin möchte gerne eine Radtour unter Riesentrassen durchführen?“
Nicht nur die Umwelt wird durch die Uckermark-Leitung beschädigt. Auch für Menschen sind Gefahren nicht ganz auszuschließen.
Zum Beispiel hier in Eberswalde. Schon heute führen zwei Hochspannungsleitungen mitten durch das Wohngebiet. Auf eine der Leitungen soll die 380kV-Leitung mit aufgepackt werden. Zwischen der Trasse und manchen Häusern sind kaum 100 Meter Abstand.
Albrecht Triller, Stadtverordneter Eberswalde
„Noch wohnen hier Familien. Im Sommer ist hier Bewegung, da laufen die Menschen von benachbarten Wohnvierteln zum Zoo hier durch dieses Wohngebiet. Die Kinder toben hier. Es gäbe also genügend Grund, hier die Leitung zu verkabeln. Sie müssen eben vor allen Dingen unter die Erde.“
Trillers Sorge gilt den Kindern im Viertel. Für sie können die neuen Höchstspannungsleitungen gefährlich werden. Stromtrassen senden nämlich elektromagnetische Felder aus. Der Grenzwert liegt in Deutschland bei 100 Mikrotesla.
Schon bei einer regelmäßigen Belastung von 0,3 bis 0, 4 Mikrotesla aber steigt für Kinder das Risiko, an Leukämie zu erkranken, auf fast das Doppelte.
Mehrere internationale Studien haben diesen Zusammenhang zwischen Elektrosmog und kindlicher Leukämie beobachtet. Den Grund kennt man bisher noch nicht.
Dennoch bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation elektromagnetische Felder als…
Zitat
„…beim Menschen möglicherweise Krebs erzeugend“.
Der Kommentar von Vattenfall:
Zitat
„Bei dieser Aufzählung handelt es sich um die Einordnung in die Gefährdungsgruppe 2b, in die u.a. Bohnenkaffee subsumiert wird. (…)
Von der Leitung gehen keine Gesundheitsgefährdungen aus.“
Immerhin: Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, beim Bau von Stromleitungen „das Prinzip der Vorsorge“ zu beachten – etwa dadurch, dass man mehrere hundert Meter Abstand zu Wohnbebauungen hält – oder aber zum Beispiel durch Erdkabel.
Für Bohnenkaffee sind ähnliche Warnungen nicht bekannt.
Und die Kostenfrage?
Die hat der niedersächsische Landesvater vor ein paar Monaten im Bundesrat beantwortet. Niedersachsen hat nämlich vor einem Jahr ein eigenes Erdkabelgesetz erlassen – und natürlich vorher die Kosten durchgerechnet.
Christian Wulff (CDU), Ministerpräsident Niedersachsen
„Selbst wenn 30% der etwa 1000 Kilometer neuen Freileitungen durch Erdkabel ersetzt würden, wären die Strompreise nur mit 0,004 Cent pro Kilowattstunde belastet.“
Die Uckermark-Leitung ist 115 km lang. Würden hier 30% unter die Erde gelegt, fallen die Mehrkosten für die Verbraucher demnach kaum noch ins Gewicht.
In Deutschland gibt es seit kurzem ein Modellprojekt zum Thema Erdverkabelung. Vier verschiedene Leitungen in Niedersachsen und Thüringen werden dazu vom Bund gefördert. Brandenburg versucht jetzt auch die Uckermark-Leitung als fünfte unterzubringen. Im Januar wird der Bundestag darüber entscheiden.