Schreiner-Nachfolge - VBB-Chefin Ute Bonde soll neue Berliner Verkehrssenatorin werden

Fr 03.05.24 | 12:42 Uhr
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Ute Bonde, Geschäftsführerin Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: rbb24 | 03.05.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Soeren Stache

Drei Tage nach dem Rücktritt von Manja Schreiner hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner offenbar die Nachfolge geregelt: Die Chefin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg, Ute Bonde, soll neue Senatorin für Verkehr und Klimaschutz werden.

Nach dem Rücktritt der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) wegen einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit ist die Nachfolgefrage geklärt. Wie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Freitag mitteilte, folgt ihr die Nahverkehrsexpertin Ute Bonde nach.

Die 57-Jährige ist derzeit Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg und arbeitete davor unter anderem mehrere Jahre als Prokuristin bei den Berliner Verkehrsbetrieben.

Bonde ist CDU-Mitglied in Charlottenburg-Wilmersdorf

Bonde werde "die unideologische und pragmatische Mobilitätspolitik der vergangenen zwölf Monate fortsetzen, die Verkehrswende in Berlin vorantreiben und auch unsere Anstrengungen beim Klima- und Umweltschutz umsetzen", erklärte Wegner. Sie sei "eine herausragende und äußerst erfahrene Verkehrsexpertin".

Die 57-jährige Bonde, die CDU-Mitglied im Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf ist, soll bei der Abgeordnetenhaussitzung am 23. Mai als neue Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt vereidigt werden. Er werde die Parlamentspräsidentin noch am Freitag bitten, diesen Tagesordnungspunkt bei der Sitzung vorzusehen, kündigte Wegner an.

Verkehrspolitik kommt hoher Stellenwert zu

Die bisherige Verkehrssenatorin Schreiner (ebenfalls CDU) hatte am Dienstag ihren Rücktritt erklärt. Ihren Angaben nach erkennt die Universität Rostock ihr ihren 2007 verliehenen Doktortitel ab. Sie will demnach als Privatperson Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen. Sie habe an keiner Stelle ihrer Doktorarbeit bewusst getäuscht oder gelogen, erklärte Schreiner. Sie trete jedoch zurück, um Schaden vom Senat abzuwenden.

Verkehrsfragen spielten in der Berliner Landespolitik zuletzt eine zentrale Rolle. Debatten gab es etwa um die Einführung eines 29-Euro-Monatstickets für den Nahverkehr oder die teilweise Umwandlung der zentralen Friedrichstraße in eine Fußgängerzone. Der noch von den Grünen initiierte Versuch wurde nach der Wahl 2023 wieder beendet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2024, 11 Uhr

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36 Kommentare

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  1. 36.

    Von mir aus kann man gerne darüber reden, neue Linien als Hochbahn zu bauen. Trams bleiben an Kreuzungen stecken und unterirdisch bauen ist teuer, klar

    Aber warum sollte man dafür eine Magnetschwebebahn brauchen? U1, U2, gibt doch genau Hochbahnabschnitte in Berlin, die wunderbar ohne teure und kaum praxiserprobte Technik funktionieren

  2. 34.

    Wenn man sich den beruflichen Werdegang von Bonde ansieht passt sie perfekt in den korruptesten Senat aller Zeiten.

    2005 - 2009 Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes Berlin, Zuständig für die Anstalten öffentlichen Rechts nach dem Berliner Betriebe-Gesetz

    2013 - 2015 Geschäftsführerin der Berlinwasser Beteiligungs GmbH (ehemals RWE-Veolia Berlinwasser Beteiligungs GmbH)

  3. 33.

    Weil das Beschiss ist, ganz einfach!! Es soll Menschen geben die wirklich einen Doktorgrad erlangen, weil sie selbstständig WISSENSCHAFTLICH arbeiten können!!
    Die Not bei ihnen und einigen anderen Kommentartoren muss ja schon ziemlich groß sein, wenn sie schon mit solchen Schauspielern als Regierende zufrieden sind frei nach dem Motto:
    "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert".

  4. 32.

    Letztes Jahr sagte Frau Bonde der Berliner Zeitung das die Magnetschwebebahn sei "Ein cooles System!" und "Wir müssen die Wirtschaft und die Wissenschaft mit ins Boot nehmen.", da bleibt nur zu hoffen, das es seriöse Wissenschaftlerinnen sind und sie uns keine Magnetschwebebahn aufzuquatschen versucht.

    Übrigens bin ich der ÖPNV sollte unentgeltlich sein.

  5. 31.

    "Das Geschlecht (...) sollten bei einer Stellebesetzung keine Rolle spielen."

    Sollte nicht, tut es aber oft. Meistens und gerade in höheren Etagen und sehr lange schon zum Nachteil der Frauen. Da kann man den Spieß ruhig mal für eine Weile umdrehen.

  6. 30.

    Frau Bonde ist zwar vom Fach, ob sie jedoch den gesamten Verkehr/Klima im Blick hat oder es doch ein Interessenkonflikt besteht, bleibt abzuwarten.

  7. 29.

    Wo war die frei von Ideologie?? Cars first war deren Ideologie! Und Klima und Umweltschutz alles ausgebremst - Versagen auf ganzer Linie. Die Stadt/das Land braucht Fachkompetenz und keine unfähigen Juristen!

  8. 28.

    Frau Schreiner war weder kompetent noch frei von Ideologie. Und gutes für die Stadt hat sie schon gar nicht getan. Der dringend notwendigen Verkehrswende stand sie nur im Weg.Zudem war sie nicht ehrlich. Denn der vorhandene Verkehrsraum reicht einfach nicht dafür, dass jeder, der es möchte, individuell motorisiert unterwegs ist. Es ist aber offenbar einfach den Leuten zu versprechen, was sie hören möchten und nicht zu tun was notwendig ist.

  9. 27.

    So kompetent, dass die meisten ihrer Entscheidungen juristisch keinen Bestand hatten und wissenschaftlich widerlegt wurden. In der unideologischen Realität beides klare Beweise für Inkompetenz.

  10. 25.

    Die Verkehrspolitik von Frau Schreiner als "unideologisch und gerecht" zu bezeichnen ist ein echter Witz. Was war an deren Politik ausgewogen?
    Ich fand Frau Jaraschs Rumpelstielzchen-Taktik auch völlig aus dem Ruder gelaufen, aber eine gesunde Gleichberechtigung zwischen allen Verkehrsteilnehmenden wäre jetzt mal schön. Das bedeutet nach jahrzehntelanger Bevorzugung natürlich Einschnitte beim Individual-Verkehr, hat aber nichts mit ideologischer Bevorzugung von Radfahrenden und Fußverkehr zu tun

  11. 24.

    "die unideologische und pragmatische Mobilitätspolitik der vergangenen zwölf Monate"

    "Auto, Auto über alles" nennt Wegner also "unideologisch". Verlängerung der Stadtautobahn, U-Bahn zum BER, Verhinderung von Radwegen und Straßenbahnen - das hat schließlich alles überhaupt nichts mit Ideologie zu tun. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Ideologe! Denn Ideologen sind immer nur die anderen: die mit den Ideen, die einem nicht in den Kram passen, weil man andere Interessen hat.

  12. 23.

    Gute Wahl. Na ja, ehrlich gesagt, nach der "Verkehrspolitik" des letzten Senats kann man bei den Besetzungen auch nicht mehr allzuviel falsch machen;-).

  13. 21.

    Wie jetzt? Jemand vom Fach? Das klingt ja gar nicht nach der üblichen Besetzungspraxis vom Vornamen-Kai. Was ist schief gelaufen?

  14. 20.

    Frau Schreiner hat nach meiner persönlichen Meinung einen tollen Job gemacht. Sie wirkte interessiert, fleißig, pragmatisch und unideologisch. Sie hat sich von der grünen Lobby nicht treiben lassen.

    Nicht wäre schlimmer als wenn eine reine radweg-senatorin an die Macht kommen würde. Verkehr ist ein Mix aus allem. Erst, wenn der spnv besser ausgebaut wird, kann man die Leute zum Umstieg auf den ÖPNV überzeugen. Der spnv ist in Berlin leider teilweise in einem sanierungsbedürftigen Zustand.

  15. 19.

    Deutschland wird teilweise regiert von Studienabbrechern und Politikern/innen mit mangelnder Qualifikation. Warum beharrt man hier plötzlich auf eine abgeschlossene Bildung? Nach wie vor tragen auch die zuständigen Universitäten eine Mitschuld, weil sie das zuständige Kontrollorgan sind.

  16. 18.

    Liebe Frau Bonde,

    bitte setzen Sie sich mit den anderen Bundesländern an einen Tisch und setzen Sie sich für Mai bis Oktober für einen stündlichen Re5 zwischen Berlin und Rostock ein. Mit der maximalen Sitzplatz-Anzahl, die in den Fahrzeugen möglich sind. Also weniger Platz für Fahrräder und mehr Platz für richtige Fahrgäste. Der Rbb kann so lange gern jeden Freitag um 16:36 Uhr vom Südkreuz bis Gesundbrunnen mitfahren und Druck auf die Verkehrspolitik aufbauen. ^^

  17. 17.

    Nach dem, was im Artikel zu lesen stand ( wenn man es denn gelesen hat ) ist Frau Bonde durch ihre vorherigen Arbeitsgebiete sehr wohl qualifiziert . Da heißt es erst mal abwarten, wie sie sich auf dem Feuerstuhl "Verkehrspolitik" bewährt

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