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2019 begann eine neue Zeitrechnung für den 1. FC Union und die Fans feierten frenetisch den Aufstieg. Seit fünf Jahren spielt der Underdog in der 1. Bundesliga. Jetzt sogar im Kino, denn Dokumentarfilmregisseurin Annekatrin Hendel hat den Verein begleitet. Einer, der diese Zeit ebenfalls intensiv miterlebt hat, ist Ferdinand Hübner. Seit seinem 6. Lebensjahr ist er Union-Fan.
Ferdinand Hübner
"Mein erstes Union-Spiel sah ich, als ich sechs war. Bremen schoß damals fünf Tore in der Försterei. Die Eisernen keins. Seit dem bin ich Unioner. Seit 5 Jahren bin ich auch fast bei jedem Spiel. Union ist für mich mehr als nur Fußball. Ich treffe hier meine Freunde. Ich habe neue Freunde kennengelernt. Es ist ein Miteinander aller Fans und aller Spieler."
"Immer weiter, ganz nach vorn, mit Eisern Union."
- "Nun kommt Union ins Kino."
"Union Berlin ist sexy geworden. So ändern sich die Zeiten. Gerade in Berlin. Der Westen trauert. Der Osten freut sich. Ja, eine Bereicherung für die Bundesliga."
Ferdinand Hübner
"Der Film "Die besten aller Tage", der das Vereinsleben begleitet, zeigt wie Union in die Champions-League kommt. Was erwartet ein Union-Fan von einem Film über Union? Dass er in die Seele dieses Vereins vordringt, dass er die Spieler mal anders sieht als nur auf dem Platz, oder dass der Trainer Urs Fischer seinen ureigenen Schweizer Charme versprüht. Die besten aller Tage finden zwar auch im Stadion und auf dem Rasen statt aber Regisseurin Annekatrin Hendel hat ihre Helden hinter den Kulissen gefunden."
Annekatrin Hendel, Regisseurin
"Ich versuche in dem Betrieb zu sein, und zu gucken wer was wie macht. Und wir sehen schon die Spieler, wenn sie spielen und wenn sie trainieren. Und dann bin ich zum Beispiel zufällig dabei gewesen bei einem Foto-Shooting, Trikot-Shooting, da wurden die Spieler geschminkt. Das haben wir gefilmt und dann habe ich zwischendurch mal eine Frage gestellt. Wir reden ja auch nicht wirklich über Fußball, dass machen die Sportreporter, und die können das auch ganz toll. Denen wollte ich jetzt nicht den Rang ablaufen."
"Du bist ja selbst Tatowierer. Aber wer hat dich tätowiert?"
Christopher Trimmel Mannschaftskapitän
"Klaus Fruhmann heißt der, ein sehr guter Freund von mir, aus Österreich. Ist ja eigentlich eine lustige Geschichte. Er ist vom Burgenland, da komme ich ja her, nach Wien gezogen und ich habe dem dann eine Wohnung von mir vermietet und der Mietvertrag war dann, dass er mich zwei Mal im Monat tätowiert und er keine Miete zahlt."
- "Wieviel Monatsmieten ist dein Oberkörper jetzt wert?"
"Meinst wegen den Tätowierungen? Ja, das war schon fast ein dreiviertel Jahr Miete."
Ferdinand Hübner
"Der Film schaut hinter die Kulissen des Vereins, aber hinter den Kulissen sind auch die Spieler, die werden jetzt nicht so beleuchtet."
- "Es ist jetzt keine typische Fußballdokumentation, wo es primär um die Fußballmannschaft geht, sondern, ich glaub, der Film ist auch sehr interessant für Menschen, die vielleicht nicht so wirklich Fußballfans sind, um mal zu sehen, was passiert dahinter. Wir werden oft genug in den Vordergrund gestellt, Man muß auch mal die Menschen zeigen, die auch tagtäglich alles für diesen Erfolg geben. Und das sind nicht nur wir Spieler, sondern da gehört viel mehr dazu."
Annekatrin Hendel, Regisseurin
"Und wer leitet dein Team?"
Susanne Kopplin, Mannschaftsleiterin / Zeugwart
"Ich. Also ich leite euch so gut wie möglich. Richtig?"
- "Susi gibt auf jeden Fall die Richtung vor."
Ferdinand Hübner
"Das Trainer- und Funktionsteam der Profi-Abteilung besteht aus zwölf Männern und einer einzigen Frau. Susanne Kopplin – sie ist die Allround-Mutter der Kompanie. Wie sind sie zu Union gekommen?"
Susanne Kopplin, Mannschaftsleiterin / Zeugwart
"Durch meinen Sohn, der war 6 Jahre alt, der ist hier zum Training gegangen, 1996. Ich habe viele Jahre ehrenamtlich Sachen gemacht. Du konntest so einen kleinen Jungen nicht allein nach Hause fahren lassen. Ich hab immer geholfen und habe dann das Angebot bekommen als Zeugwart."
Ferdinand Hübner
- "Sie kümmert sich an den Spieltagen um das Wohl der Spieler – vom richtigen Trikot bis zur wärmenden Decke. Kommen neue Spieler in die Mannschaft, hilft sie ihnen bei der Wohnungs- und Kitaplatz-Suche."
Susanne Kopplin, Mannschaftsleiterin / Zeugwart
"Ich kann sehr gut mit Menschen, ich mag Menschen, ich bin echt ein Liebhaber von Menschen. Wenn ich dir was Gutes tun kann, sag’s mir bitte."
-"Zu einem der Hauptdarsteller wird Dirk Zingler. Und das ist auch gut so. Er ist nicht nur der Präsident des Vereins, sondern für viele Fans ein Held."
Dirk Zingler
"Ich will, dass wir unsere Möglichkeiten ausschöpfen, unsere kreativen, unsere wirtschaftlichen, unsere räumlichen! Wenn wir gut sind, ein Angebot schaffen, dann kommen die Menschen auch. Alles, was wir die letzten Jahre gemacht haben, ist von den Menschen angenommen worden. Wir müssen mutig bleiben, nur mutig bleiben!"
Ferdinand Hübner
"Ohne seine Leidenschaft, ohne seine Nähe zu den Fans, ohne sein Gespür für die Zukunft des Vereins, wäre der Aufstieg für den 1. FC Union nicht denkbar gewesen. Alles in allem gelingt dem Film eine sehenswerte Balance zwischen der Aufregung an den Spieltagen und dem Arbeitsalltag hinter den Kulissen."
Urs Fischer
"Wenn die Ferien beginnen, dann glaub ich, habe ich auch ein bisschen Zeit, das zu verstehen, was da geschehen ist."
Autor: Ferdinand Hübner