Pflaster, die kein Wasser an die Wunde lassen, sind sehr sinnvoll, denn "ständiges Pflaster wechseln ist keine gute Idee", sagt Hautarzt Dr. Rothhaar. Und das wird schnell notwendig, wenn ein Pflaster nicht wasserabweisend ist und zum Beispiel beim Händewaschen oder duschen feucht wird. Durch häufige Pflasterwechsel kann der gerade erst entstandene Schorf schnell wieder abgerissen werden. Ein wasserabweisendes Pflaster kann man dagegen bei sorgsamem Umgang auch mehrere Tage oder sogar eine Woche lang auf der Wunde belassen.

Pflaster, die zum Beispiel mit einer speziellen Polyurethanschicht versehen sind, sorgen für ein feuchtes Wundmilieu. Ein solches Milieu lässt Wunden schneller heilen, vorausgesetzt, die Wunde ist keimfrei. Denn Bakterien vermehren sich in dem feuchten Klima besonders gut. Das gilt natürlich auch für die wasserabweisenden Pflaster. Das heißt, ist man sich nicht ganz sicher, ob die Wunde wirklich sauber ist, zum Beispiel bei Schürfwunden, sollte man lieber täglich das Pflaster wechseln und die Wunde kontrollieren.

"Silber ist eines der besten Mittel zur Desinfektion, die es gibt", sagt Alex Rothhaar. "Früher waren die Türklinken in den Arztpraxen aus Silber, damit man sich nicht so schnell ansteckt.", ergänzt der Dermatologe. Das heißt, gerade Wunden, die schwer zu reinigen und bei denen eventuell Keime eingedrungen sind, kann man gut mit einem -  mit kolloidalem Silber beschichteten -  Pflaster versorgen. Bei dieser Form der Silberbeschichtung besteht auch nicht die Gefahr, dass Silberteilchen in den Körper gelangen.

Es gibt so genannte hypoallergene Pflaster, die für Menschen mit einer empfindlichen Haut besser verträglich sind. "Prinzipiell kann aber jeder auf jedes Pflaster allergisch reagieren", weiß Alex Rothhaar. Letztlich hilft da nur Ausprobieren. Hypoallergene Pflaster enthalten weniger Allergie auslösende Polymere im Kleberstoff und halten daher in der Regel auch nicht so gut. Das Risiko allergisch zu reagieren, ist bei diesen Pflastern allerdings geringer.

Pflaster zum Sprühen aus der Flasche kann eine gute Ergänzung zu Klebepflastern sein. "Vor allem bei schwer zugänglichen Arealen, wie einer Verletzung am behaarten Kopf" sagt Dr. Rothhaar. Denn da würde ein Pflaster zum Kleben gar nicht halten. Das Sprühpflaster muss allerdings, je nach Beanspruchung der Hautregion, relativ oft nachgesprüht werden.  An den Händen, die man ja öfter wäscht, zum Beispiel zwei bis dreimal am Tag. Sonst ist die Wunde nicht ausreichend geschützt.

Pflaster haben ein Haltbarkeitsdatum, das auch auf der Verpackung steht. Allerdings können Pflaster auch früher unbrauchbar werden, etwa wenn man sie intensiv der Sonne aussetzt. Dann verändert sich der Kleber im Pflaster und kann eventuell sogar Allergien auslösen.

Der sterile Innenteil des Pflaster sollte die Wunde vollends bedecken, so dass möglichst kein Teil der Klebefläche mit der Wunde in Berührung kommt. Dabei lieber etwas großzügiger kalkulieren als zu knapp.

An stark behaarten Stellen, wie Armen oder Beinen, kann es sinnvoll sein, vorsichtig um die Wunde herum, die Haare zu rasieren, sonst hält das Pflaster nicht. "Selbst wenn es ein Pflaster gibt, welches gut auf den Haaren klebt, muss man das ja auch wieder entfernen und das ist schmerzhaft", sagt Dermatologe Dr. Rothhaar. Die Alternative ist, an solchen haarigen Stellen einfach einen Verband anzulegen.

Hühneraugenpflaster haben einen Pflasterkern, der mit hornhautlösender Salicylsäure versehen ist. Diese soll die durch Druck entstandene Verhornung aufweichen.  "Vom Grundsatz her ist das eine sehr gute Art, starke Verhornungen punktuell zu beseitigen. Der Erfolg hängt aber immer von der richtigen Anwendung ab", meint Alex Rothhaar. Das heißt, man sollte das Pflaster jeden Tag wechseln, dann wird das Hühnerauge nach drei bis vier Tagen weich. Mit einer so genannten Kürette, einem scharfen Rundmesser, kann es dann mit etwas Übung selbst entfernt werden.