Essig ist die Allzweckwaffe beim Putzen. Als Essenz oder verdünnt nimmt er es mit den hartnäckigsten Kalkflecken auf Armaturen, Spüle oder Fliesen auf. Auch verstopfte Wasserhähne oder Duschköpfe werden, eingelegt in Essigwasser, über Nacht wieder frei. Essig hilft auch gegen Fettspritzer und wirkt gleichzeitig antiseptisch, also gegen Bakterien. Eine ähnliche Wirkung wie Essig hat Zitronensäure.

Soda heißt chemisch Natriumkarbonat. Löst man es in Wasser, wirkt es als starke Lauge. Deshalb sollte man beim Putzen auf jeden Fall Gummihandschuhe tragen. Soda sorgt dafür, dass sich Schmutz vom Gewebe oder von der Unterlage löst und reinigt deshalb z.B. mit etwas warmem Wasser sogar verstopfte Abflüsse. Nur für tierische Stoffe wie Wolle oder Seide ist es nicht geeignet, da es die Fasern aufquellen lässt.

Backpulver besteht aus Natron und einem Säuerungsmittel wie Zitronensäure oder Weinsäure. Zwischen diesen Inhaltsstoffen kommt es bei Hitze und Feuchtigkeit zu einer Reaktion, bei der Kohlendioxid frei wird. Was beim Backen den Kuchen aufgehen lässt, löst im Haushalt selbst hartnäckige Rückstände, z.B. im Ofen. Dafür Wasser auf die Innenfläche des Ofens spritzen und mit Backpulver bestreuen. Nach ein paar Stunden Einwirkzeit den Schmutz mit einem feuchten Tuch entfernen. Verkrustete Töpfe lassen sich reinigen, indem man Wasser mit gelöstem Backpulver oder Natron ein paar Minuten sprudelnd kochen lässt.

Ein Gemisch aus Kernseife und Rindergalle - das ist Gallseife. Die Waschwirkung beruht auf den emulgierenden Eigenschaften der enthaltenen Salze von Gallensäuren, etwa Glycocholsäure. Gallseife eignet sich besonders gut gegen Fett-, Eiweiß- und Farbstoffflecken, etwa Butter, Milch, Blut, Obst oder Ketchup. Die Seife leicht mit Wasser anfeuchten und in den Fleck einreiben. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit ausspülen oder in die Waschmaschine geben.

Bei diesem althergebrachten Putzmittel handelt es sich um reinen Dolomitstein, der zu einem feinen weißen Pulver gemahlen wird. Kochtöpfe, Cerankochfelder Porzellan oder Glasflächen lassen sich damit auf Hochglanz bringen. Heute werden dem traditionellen Wiener Kalk oft Zusatzstoffe beigemengt, aber auch das reine Produkt findet sich noch im Handel. Es heißt, dass vom Wiener Kalk das Verb "wienern" kommt, also etwas blank putzen.

Zugegeben: ein etwas ungewöhnlicher Tipp, aber Sauerkraut eignet sich gut gegen Teppichflecken. Auch die Farben frischt es wieder auf. Dazu rohes Sauerkraut über einem Sieb abtropfen lassen, dann auf den Teppich geben und kräftig abreiben. Danach die groben Stücke mit einem Besen entfernen, die kleineren absaugen. Anschließend zum Auslüften auf den Balkon oder in den Garten hängen. Für teure Orientteppiche ist der Trick eher nicht geeignet, bei allen anderen ist es aber einen Versuch wert.

Kaffee bindet Gerüche. So kann man Kaffeesatz etwa nutzen, um nach dem Kochen den Fischgeruch aus der Pfanne zu verbannen. Mit etwas Wasser und Kaffeesatz ausgewaschen, riecht das Kochgeschirr dann wieder neutral. Gegen schlechte Gerüche im Kühlschrank hilft eine kleine Schüssel gemahlenen Kaffees.

Es muss nicht der chemische Glasreiniger sein: Für Fenster und Spiegel reichen warmes Wasser und ein sauberes Mikrofasertuch meistens aus. Dafür das Tuch ins Wasser geben und vor dem Putzen gut auswringen. Manche schwören beim Fensterputzen auch auf zusammengeknülltes Zeitungspapier - aber Omas Trick hinterlässt Schlieren.

Die Duschwand bleibt sauber, wenn man sie regelmäßig nach dem Duschen mit einem Abzieher reinigt. So spart man sich später langwierige Putzaktionen. Am besten ein Modell kaufen, bei dem die Gummi- oder Silikonlippe austauschbar ist, damit man nicht jedes Mal den kompletten Abzieher neu kaufen muss. Für Glas braucht es auch keinen Spezialreiniger - der Abzieher ist und bleibt unerreicht schnell und effektiv.

Nicht jede Oberfläche verträgt Essigsäure. Sie kann Zementfugen auflösen und schadet auch Silikonfugen, indem sie die Weichmacher im Silikon zerstört, das dadurch mit der Zeit weniger elastisch wird. Auch Natursteine, etwas aus Schiefer, Marmor oder Granit, sollten nicht mit Essig in Kontakt kommen, da sie sehr empfindlich gegenüber Säuren sind.

Urinstein lässt sich sowohl mit Essig- oder Zitronensäure als auch mit Chlorreinigern beikommen. Jedoch sollte man die beiden niemals mischen. Kommen die organischen Säuren mit den Chlorreinigern in Kontakt, bilden sich giftige Dämpfe – es drohen Kopfschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden. Daher sollte man sich immer für eine Reiniger-Art entscheiden, in den meisten Fällen reicht die natürliche Variante aus Essig oder Zitrone völlig aus.

Meist werden die Putzhelfer solange benutzt, bis sie unangenehm riechen. Das ist ein Fehler: Vor allem in der Küche sollten Spültücher und Schwämme mindestens einmal pro Woche gewechselt und mindestens bei 60 Grad gewaschen werden, um krankmachende Keime abzutöten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät sogar, auf Schwämme in der Küche gänzlich zu verzichten, weil sie nur sehr langsam trocknen und so ein idealer Ort für Bakterien sind.