Ursachen, Risikofaktoren und Behandlung - Besenreiser - nur unschön oder auch gefährlich?
Besenreiser sind kleine, erweiterte Venen, die sichtbar unter der Haut verlaufen. Sie haben eine rötliche oder bläuliche Farbe und ähneln in ihrer Anordnung einem Reisig, daher der Name. In der Regel sind sie harmlos und nur ein kosmetisches Problem. Doch warum entstehen sie und kann man ihnen vorbeugen?
Besenreiser haben dieselben Ursachen wie Krampfadern an den größeren Venen. Das Blut staut sich in den Venen, weil die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren und sie quasi "ausleiern". Der häufigste Auslöser ist eine Bindegewebsschwäche; deshalb sind Frauen auch viel häufiger von den sich bläulich abzeichnenden Venen betroffen als Männer.
Das Blut wird nur unzureichend weiterbefördert und versackt. Für die Durchblutung der Beine hat das in der Regel keine negativen Konsequenzen. Besenreiser werden häufig vererbt. Hat ein Elternteil oder sogar beide die Veranlagung zu Krampfadern und Besenreisern, erhöht sich für die Kinder das Risiko deutlich.
Risikofaktoren
Hoher Blutdruck erhöht den Druck auf die Gefäße, daher ist Bluthochdruck ein Risikofaktor für Venenerkrankungen und sollte durch Lebensstiländerung und Medikamente gesenkt werden. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Schwangerschaft und die Einnahme der Anti-Baby-Pille.
Übergewicht und mangelnde Bewegung verlangsamen den Blutstrom und befördern das "Versacken" des Blutes in den Venen zusätzlich. In der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der Frau. Weibliche Geschlechtshormone wie die Östrogene sorgen für ein Erschlaffen des Bindegewebes und eine Weitstellung der Gefäße. Diesen Effekt hat auch die Pille, was vor allem dann gefährlich werden kann, wenn Frauen schon über 35 Jahre alt sind und zusätzlich rauchen (Thrombosegefahr).
Alkohol und Nikotin befördern ebenfalls Besenreiser. Nikotin macht die Gefäßwände durchlässiger und Alkohol erweitert die Gefäße. Beides trägt wiederum zum "Versacken" des Blutes in den kleinsten Venen bei.
Man kann auch Vorbeugen
In gewissem Maße kann man die Entstehung von Besenreisern aufhalten. Hier spielt alles eine Rolle, was der Gesundheit der Gefäße gut tut, wie zum Beispiel Wechselduschen. Die Blutgefäße werden dadurch trainiert, sich bei Wärme schnell zu dehnen und bei Kälte schnell zusammenzuziehen. Dadurch verbessert sich auch die Durchblutung der Haut; diesen Effekt haben auch Bürstenmassagen.
Bewegung ist ein wichtiger Faktor, um Besenreiser aufzuhalten oder zu verhindern. Durch regelmäßige körperliche Aktivität wie Schwimmen, Radfahren und Laufen wird die Beinmuskulatur gestärkt, was dabei hilft das venöse Blut aus den Beinen zurück zum Herzen zu pumpen. Kompressionsstrümpfe erzeugen von außen einen Druck auf das Gewebe, wodurch die Venen entlastet und der Blutfluss verbessert wird. Bestimmte pflanzliche Produkte aus Weinlaub oder Rosskastanie sollen ebenfalls einen schützenden Effekt auf die Venen haben.
Besenreiser entfernen
Da Besenreiser in der Regel ungefährlich sind, ist eine Behandlung nur dann notwendig, wenn sie ästhetisch als sehr störend empfunden werden. Um da aber auf Nummer sicher zu gehen, sollte ein Spezialist, zum Beispiel ein Angiologe (Spezialist für Gefäßerkrankungen) oder ein Phlebologe (Spezialist für Venenerkrankungen) die Beine vorher mit einem Ultraschall untersuchen. So kann man feststellen, ob nicht doch eine tiefer liegende Beinvene geschädigt ist und aus medizinischen Gründen behandelt werden muss.
Sklerosierung oder Laser
Besenreiser können chemisch und mit Lichtenergie beseitigt werden. Bei der sogenannten Sklerosierung wird ein alkoholhaltiges Mittel in die Vene gespritzt. Das reizt die Venenwände, wodurch sie verkleben und sich verschließen. Der Körper baut die verödeten Venen dann nach und nach ab. Meist sind mehrere Sitzungen nötig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das gilt auch für die Laserbehandlung, bei der die Besenreiser mit Lichtenergie behandelt werden. Der rote Blutfarbstoff im Gefäß nimmt die Lichtenergie auf, wodurch die Gefäßwände geschädigt werden, was ebenfalls zu deren Absterben führt.
Mit dem Laser werden vor allem besonders kleine Gefäße behandelt, die zu klein sind, um sie zu veröden. Haben die Besenreiser verschiedene Größen, werden Sklerosierung und Laser auch kombiniert. Nach der Sklerosierung kann es zu kleinen Blutergüssen und Venenentzündungen kommen, um die Einstichstelle bildet sich häufig eine bräunliche Verfärbung. Das ist aber ungefährlich und geht nach einiger Zeit von allein Weg.
Der Lasereingriff gilt als etwas schonender; hier kommt es meist nur zu einer leichten Rötung, allerdings können Pigmentstörungen auftreten. Nach beiden Eingriffen empfiehlt sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Da Besenreiser fast immer allein aus kosmetischen Gründen beseitigt werden, zahlen die Gesetzlichen Krankenkassen den Eingriff nicht. Experten empfehlen sowohl Besenreiser als auch Krampfadern eher in der kalten Jahreszeit behandeln zu lassen.