Antibaby Pille (Quelle: imago/McPHOTO)
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Hintergrund - Die Pille erhöht das Risiko für Thrombose

Ein Thrombose- Risiko besteht für junge Frauen, die die Antibabypille nehmen. Die gängigsten Präparate sind die kombinierten oralen Kontrazeptiva. Sie enthalten zwei hormonale Wirkstoffe, ein Östrogen (meistens Ethinylestradiol) und ein Gestagen. Diese kombinierten Pillen können auf verschiedene Weisen zusammengesetzt sein. 

Dabei enthalten 1-Phasenpräparate meistens weniger Ethinylestradiol als 2- oder 3-Stufenpräparate. Experten schätzen das Risiko für das Auftreten venöser Thromboembolien unter allen niedrig dosierten Präparaten (und damit den 1-Stufen-Präparaten) als gering ein. Niedrig dosierte Präparate sind solche mit einem Ethinylestradiol-Gehalt unter 50 μg.

Nicht jede Pille ist gleich

Die neuen kombinierten Antibabypillen der 3. und 4. Generation sind verschiedenen Studien zur Folge auf Grund ihres Gestagens mit einem deutlich höheren Risiko für Thrombose, Schlaganfall, Herzinfarkt, Hirnödem oder einer Lungenembolie verbunden. Kombinationspräparate, die die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten, sollen Studien zufolge das niedrigste Risiko unter den kombinierten Antibabypillen aufweisen. Das Risiko in Zahlen: Ungefähr zwei von 10.000 Frauen, die weder schwanger sind, noch ein kombiniertes hormonales Kontrazeptivum anwenden, erleiden im Verlauf eines Jahres ein Blutgerinnsel. Ungefähr fünf bis sieben von 10.000 Frauen, die ein Levonorgestrel, Norethisteron oder ein Norgestimat enthaltendes kombiniertes hormonales Kontrazeptivum anwenden, erleiden im Verlauf eines Jahres ein Blutgerinnsel. Ungefähr neun bis zwölf von 10.000 Frauen, die ein Drospirenon enthaltendes kombiniertes hormonales Kontrazeptivum anwenden, erleiden im Verlauf eines Jahres ein Blutgerinnsel.
 
Verordnen Ärzte die Verhütungsmittel, müssen sie die Risikofaktoren für eine Thrombose bei jeder einzelnen Anwenderin beachten und die Unterschiede zwischen den einzelnen Präparaten hinsichtlich des Risikos berücksichtigen. Eine gute Beratung ist wichtig. Es besteht keine Notwendigkeit, das Präparat abzusetzen, wenn bisher keine Probleme aufgetreten sind.