Wie kann man sein Immunsystem mithilfe natürlicher Mittel stärken? Diese Frage stellen sich viele Menschen häufig in der Erkältungszeit, in der sich Krankheitserreger besonders schnell verbreiten. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie lohnt es sich sein Immunsystem vor Viren und anderen Krankheitserregern wie Bakterien zu schützen. So stärken Sie ihr Immunsystem mit Hausmitteln:

Menschen, die unter andauerndem Stress leiden, sind anfälliger für Krankheiten und Infektionen, da dadurch eine Schwächung des Immunsystems herbeiführt wird. Sowohl psychischer als auch körperlicher Dauerstress sorgt im Körper für eine übermäßige Ausschüttung des Stresshormons Kortisol, wodurch die Anzahl der Immunzellen sowie deren Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt.

Das wirkt sich wiederum nachteilig auf die Gesundheit des Betroffenen aus. Infolgedessen werden beispielsweise Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Depressionen und Diabetes begünstigt. Aus diesem Grund sollte man sich selbst in stressigen Situationen bewusst kleine Auszeiten ermöglichen und achtsam mit sich umgehen, um Stress nach Möglichkeit zu vermeiden. Hierfür sind Anwendungen gezielter Atmungs- und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditationen ratsam.

Wer genügend schläft unterstützt sein Immunsystem, da sich dieses im Schlaf am effektivsten erholen kann. Es kommt zur vermehrten Bildung von T-Gedächtniszellen, die für die Produktion schützender Immunzellen verantwortlich sind. Das Immunsystem kann die Krankheitserreger dadurch besser abwehren und den Körper schützen.

Kommt es hingegen des Öfteren zu Schlafentzug, führt dies zu einer Begünstigung von Krankheiten und zu einer Vielzahl von Beeinträchtigungen im Alltag wie Konzentrations- und Reaktionsschwierigkeiten. Ist man demnach von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen, sollte man eine gute Schlafhygiene pflegen, indem man beispielsweise feste Abendrituale in seinen Alltag integriert.

Eine Immunsystem-Stärkung wird auch durch regelmäßige körperliche Bewegung an der frischen Luft erzielt. Dadurch werden die Schleimhäute der Atemwege befeuchtet und die Blutgefäße weiten sich, wodurch das Immunsystem aktiv wird.

Die Förderung der körperlichen Fitness gilt somit auch als Prävention für schwere chronische Erkrankungen und vor allem die Bewegung in der Natur verringert den Ausstoß von Stresshormonen, wodurch die Gesundheit gefördert wird. Sanfte Ausdauer-Sportarten wie Schwimmen oder Fahrrad fahren, sind insbesondere zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems empfehlenswert.

Ein negativer Effekt wird hingegen erzielt, wenn Sport zu einem Stressfaktor wird, da Stress die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten wiederum begünstigt.

Durch die regelmäßige Anwendung von Sauna, Kneipptherapie und Wechselduschen lassen sich die Abwehrkräfte des Immunsystems stärken. Der Temperaturwechsel zwischen Kalt und Heiß hat Einfluss auf die Blutgefäße: Sie weiten sich und ziehen sich wieder zusammen. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und mit ihr die körpereigene Abwehr trainiert.

Doch Vorsicht: Diese Methoden dienen nur der Vorbeugung. Bei einer Infektion sind Saunagänge, Kneipptherapien und Wechselduschen nicht ratsam, in dem Fall befeuern sie sogar das Fortschreiten der Krankheit.

Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, unterstützt das Immunsystem, indem es Makrophagen (Fresszellen) aktiviert, die wiederum Krankheitserreger unschädlich machen. Des Weiteren schützt Vitamin C vor oxidativem Stress, weil es sogenannte "freie Radikale" bindet. Somit wird das Immunsystem indirekt gestärkt.

Die tägliche Einnahme von 200 Milligramm an Vitamin C kann beispielsweise eine Erkältung verkürzen oder abschwächen. Vitamin C ist vor allem in Zitrusfrüchten wie Orangen, aber auch in Beeren und Kohl enthalten. Ein vorbeugender Effekt des Vitamins konnte wissenschaftlich zwar nicht nachgewiesen werden, jedoch stärkt Vitamin C die Abwehrkräfte und kann somit als Behandlungsmittel bei Infekten wie Erkältungen angewendet werden.

Vitamin D ist eine wesentliche Komponente, um unser Immunsystem zu stärken. Durch Sonnenstrahlung kann der Körper dieses Vitamin selbst in der Haut bilden. Vitamin D muss in ausreichender Menge im Körper vorhanden sein, damit Killerzellen aktiviert werden können. Die Killerzellen bekämpfen die eindringenden Krankheitserreger.

Vor allem im Herbst oder Winter tritt jedoch gelegentlich ein Vitamin-D-Mangel auf, weil die Möglichkeit, Sonnenlicht zu tanken, nachlässt. Dadurch kann es zu einer höheren Anfälligkeit gegenüber Infekten kommen. Um herauszufinden, ob ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel ist die Einnahme von Vitamin-D-Tabletten sinnvoll sowie Vitamin D reichhaltige Lebensmittel.

Doch Vorsicht: Die Einnahme von Vitamin-D Präparaten sollte unbedingt von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden, da es auch zu einer Überdosierung kommen kann.

Bei einer Erkältung ist Ingwertee empfehlenswert. Die darin enthaltenen Gingerole mobilisieren die Immunzellen. Die antibakterielle Wirkung des Scharfstoffs sorgt für eine bessere Durchblutung und ein angenehmes Wärmegefühl. Außerdem beruhigt er die Schleimhäute. Durch die bessere Durchblutung können die Entzündungsbotenstoffe schneller abtransportiert werden, was die Erkältung schneller abklingen lässt.

Das lebensnotwendige Spurenelement Zink kann vom Körper nicht selbstständig produziert werden. Daher sollte man darauf achten, genügend Zink über die Nahrung aufzunehmen: Zink ist beispielsweise in Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Milchprodukten enthalten.

Der Mineralstoff stärkt die Aktivierung und Bildung der körpereigenen Abwehrkräfte. Wer täglich 100 Milligramm Zink einnimmt, kann sich prophylaktisch vor einer Infektion schützen. Die dauerhafte Einnahme von Zink-Präparaten ist jedoch nicht empfehlenswert, da dies Herzerkrankungen begünstigen kann.

Um das Immunsystem zu stärken, sollte man im Allgemeinen auf seine Ernährung achten. Hierfür empfiehlt sich eine ballaststoffreiche und ausgewogene Kost mit pflanzlichen Fetten, frischem Obst und Gemüse, Fisch sowie Vollkornprodukten. Dadurch nimmt man genügend immunwirksame Nährstoffe auf, die der Körper im Kampf gegen Krankheitserreger benötigt. Liegt hingegen ein Nährstoffmangel vor, ist der Körper häufig anfälliger für Infekte, und Erkrankungen verlaufen möglicherweise heftiger.

Autorin: Junia Sauer