Lucia Hennericis Praxis-App-Test - Medikamenten-Apps: Der "smartere Medikationsplan"?
Management klingt nach einer guten Idee - denn nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums sterben jährlich Zehntausende an den Folgen falscher Medikationen und Wechselwirkungen von Medikamenten. Apps versprechen den Überblick und sogar vor Wechselwirkugen zu warnen. Nur: Wie zuverlässig ist das? Die rbb Praxis hat den Test gemacht.
Tabletten gegen zu viel Magensäure, etwas gegen die Allergieplage, Verhütungsmittel oder etwas für den Blutdruck - wenn Sie drei Pillen regelmäßig einnehmen, dann gehören Sie schon zu den Menschen, die seit dem 1. Oktober Anspruch haben auf den sogenannten Medikationsplan. Ein persönliches Verzeichnis aller Medikamente, das gefährliche Wechselwirkungen verhindern soll. So die Idee hinter dem neuen Teil des E-Health Gesetzes. An der Umsetzung hapert es allerdings - erstmal wird es den Medikationsplan nur in Papierform geben. Erst 2018 könnte er auf der Gesundheitskarte abgespeichert werden und auch dann ist er für den Patienten selber schwer greifbar. Gut also, wenn man sowieso selbst den Überblick hat. Oder eine App.
Die sollen mit Medikamentenlisten, Tagebuch- und Erinnerungsfunktionen dafür sorgen, dass man jederzeit weiß, was man so alles nimmt und nichts vergisst. Einige dieser "Medikamenten-Manager-Apps" bieten sogar einen Wechselwirkungscheck an. Gemeint ist eine Art internes Warnsystem, das dem User anzeigt, wann Medikamente einander beeinflussen - ähnlich wie in den Datenbanken von Arzt und Apotheker. Aber: Wie gut funktionieren diese Apps? Kann man mit den Informationen da überhaupt etwas anfangen und wie zuverlässig sind die? Wir haben den Praxis-App-Test mit der kostenlosen App "DocMorris Apotheke" gemacht, die unter anderem auch einen Wechselwirkungscheck anbietet.