Nasenbluten: Blid zeigt Frau mit Blut an der Nase und am Taschentuch (Quelle: Colourbox)
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- Nasenbluten (Epistaxis): schnelle Hilfe und Ursachen

Blut fließt aus der Nase: Wir haben Infos, wie Sie Nasenbluten schnell stoppen, welche Ursachen dahinterstecken und wann ärztliche Hilfe notwendig ist.

Inhalt in Kürze

• Die Ursachen von Nasenbluten sind in der Regel unbedenklich.
• Bei Nasenbluten gilt es, Ruhe zu bewahren, vor allem bei Kindern.
• Achtung: Der Kopf sollte nicht nach hinten, sondern leicht nach vorne geneigt werden.

Wie entsteht Nasenbluten und welche Formen gibt es? 

Nasenbluten, auch Epistaxis genannt, bedeutet, dass in der Regel unerwartet aus einem oder beiden Nasenlöchern Blut fließt. Für Betroffene ist Nasenbluten meistens sehr unangenehm, die Ursachen sind aber in der Regel harmlos.
 
Die Nasenschleimhaut ist generell stark durchblutet und die Gefäße in der Schleimhaut sind äußerst zart und filigran und können daher schnell reißen. Wenn also Blutgefäße in der Nase reißen oder aufplatzen, blutet es aus der Nase. So entsteht Nasenbluten.
 
Dabei gibt es einen Unterschied zwischen lokal bedingtem Nasenbluten und systemischen Ursachen. Lokal bedingtes Nasenbluten entsteht, weil eine bestimmte Ursache, wie beispielsweise ein Schlag auf die Nase oder besonderes Nasebohren das Reißen oder Aufplatzen der Blutgefäße in der Nase herbeigeführt hat. Wenn Nasenbluten eine systemische Ursache hat, kann es Ausdruck einer schweren Erkrankung sein.

Nasenbluten: Welche Ursachen gibt es? 

Beim lokal bedingten Nasenbluten reicht häufig ein zu kräftiges Schnäuzen der Nase oder das Bohren in der Nase, um die Blutung auszulösen. Begünstigt wird es dadurch, dass die Nasenschleimhaut oftmals durch trockene Luft, warme Heizungsluft oder eine Allergie ohnehin gereizt oder vorgeschädigt ist. Auch eine Erschütterung, ein Fremdkörper oder ein Schlag auf die Nase, können die Ursache von lokalem Nasenbluten sein.
 
Sogenanntes systemisches Nasenbluten bedeutet, dass es ein Vorbote oder eine Begleiterscheinung einer ernsteren Erkrankung sein kann. Zu den systemischen Auslösern für Nasenbluten gehören vor allem Nierenerkrankungen und Gefäß-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose. Auch Patienten mit der Bluterkrankheit, Leukämie, einer angeborenen Funktionsstörung der Blutplättchen, haben vermehrtes Nasebluten. Daher sollten insbesondere Erwachsene mit häufigem Nasenbluten einen Arzt zur Abklärung der Ursachen aufsuchen.

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Nasenbluten behandeln: was hilft?

Wer Nasenbluten hat, sollte sich aufrecht hinsetzen oder den Kopf hochlagern, um den Blutdruck im Kopf zu verringern. Der Kopf sollte leicht nach vorne neigen, damit das Blut herauslaufen kann.
 
Auf keinen Fall darf der Kopf nach hinten gelagert werden, da so unter anderem die Menge des Blutes nicht eingeschätzt werden kann. Eine bewährte, aber ungewohnte Methode ist das Zusammendrücken der Nasenflügel. Wer dies einige Minuten macht, kann die Blutung in der Regel effektiv stoppen. Zudem kann ein Kühl-Pack oder ein kühler Lappen im Nacken helfen. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße in der Nase reflexartig zusammen. Die Blutung wird dadurch weniger. Die Nase sollte niemals mit einem Taschentuch oder einer Mullbinde zugestopft werden. Es besteht die Gefahr, dass beim Entfernen die Blutgefäße erneut reißen oder sich kleine Blutklumpen lösen. Vereinzelt kann eine Tamponade hilfreich sein, diese sollte allerdings von einem Arzt angelegt werden.
 
Ergibt eine Untersuchung beim HNO, dass die Gefäße in der Nasenschleimhaut weit außen liegen und eine lokal eingrenzbare Blutungsquelle das Nasenbluten auslöst. Können Äderchen in der Nase verödet werden. Dies erfolgt in der Regel mit Laser oder einer Säure.
 
Ob das Veröden sinnvoll ist, muss letztlich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder eine Hals-Nasen-Ohren-Ärztin entscheiden. In der Regel gilt: Bei Betroffenen, die häufig unter heftigem, schwer stillbaren Nasenbluten leiden, kann eine Verödung sinnvoll sein. Vor allem bei Menschen, die eine Blutgerinnungsstörung haben, kann häufiges Nasenbluten zu einem hohen Blutverlust führen.

Wann kann Nasenbluten gefährlich sein? 

Bei Erwachsenen gilt ein Richtwert von etwa 20 Minuten, ab wann Nasenbluten gefährlich sein kann. Gelingt es in diesem Zeitraum nicht, das Nasenbluten zu stoppen, droht ein zu großer Blutverlust. Daher sollte in dem Fall dringend ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Ist die Blutung ungewöhnlich stark oder die Nase sichtbar verletzt, ist es ebenfalls ratsam die Wunde vom Arzt oder von der Ärztin kontrollieren zu lassen.
 
Wenn das Blut nicht nach vorne, sondern in den Rachen läuft, ist dies meist ein Zeichen dafür, dass die Blutung nicht im vorderen, sondern im hinteren Teil der Nase angesiedelt ist. Auch dann sollte sich der oder die Betroffene ärztliche Hilfe holen.

Besonderheit: Nasenbluten bei Kindern stoppen

Kinder haben häufig Nasenbluten. Bei Kindern gilt vor allem eines: Ruhe bewahren. Eltern oder Angehörige sollten ihr Kind in den Arm nehmen und beruhigen. Ansonsten ist auch bei Kindern eine leicht gebeugte Kopfhaltung nach vorne, das vorsichtige Zusammendrücken der Nasenflügel und etwas Kühles im Nacken hilfreich. Nach dem Abklingen des Nasenblutens sollte das Kind nicht gleich wieder toben.
 
Bei Kindern sollte das Nasenbluten nach etwa zehn Minuten abgeklungen sein. Ist das nicht der Fall, sollte die Rettungsstelle aufgesucht oder der Notruf angerufen werden.

Was ist zu beachten, wenn Senioren Nasenbluten haben?

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, Nasenbluten zu bekommen. Der Grund: Im Alter werden die Gefäße in der Nase brüchiger. Daher reicht schon eine Erkältung oder zu starkes schnauben, dass es zu Rissen in den Gefäßen und damit zum Nasenbluten kommt. Da die Ursache altersbedingt ist, besteht auch hier kein Grund zur Unruhe. Auch hier helfen die genannten Tipps zum Stoppen der Blutung.

Nasenbluten stoppen: Tipps auf einen Blick

Schnelle Hilfe beim Nasenbluten - auch für den Screenshot!

• Aufrecht hinsetzen, Kopf hochlagern
• Kopf leicht nach vorne neigen
• Blut herauslaufen lassen
• Für einige Minuten Nasenflügel zusammendrücken
• Kühl-Pack oder kühler Waschlappen in den Nacken
• Tamponade nur vom Arzt!

 

Besonderheit: Nasenbluten bei der Einnahme von Blutverdünner

Medikamente wie Blutverdünner lassen die Wahrscheinlichkeit für Nasenbluten steigen. Eigentlich sollen Blutverdünner verhindern, dass sich gefährliche Gerinnsel bilden. Vertragen Betroffene das Medikament nicht oder ist es zu hoch dosiert, kann ein Blutverdünner zu ungewollten Blutungen in der Nase führen.
 
Gelingt es nicht, das Nasenbluten innerhalb von 10 Minuten zu stoppen, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Beitrag von Laura Will

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