Was macht Honig so gesund? - Die heilsame Wirkung des Honigs
Die Deutschen sind Weltmeister im Honigverzehr: Mehr als ein Kilogramm verspeisen sie jährlich pro Kopf. Doch Honig schmeckt nicht nur gut: Er hat auch heilsame Wirkung. Aktuelle wissenschaftliche Studien belegen, dass Honig gegen Entzündungen hilft und antibakteriell wirkt. Was steckt also drin im Naturprodukt Honig? Was macht ihn so gesund? Und wer sollte ihn wann und wie konsumieren?
Honig besteht aus bis zu einem Fünftel aus Wasser, nahezu 80 Prozent stellen verschieden Zucker. Zudem bietet der goldgelbe Saft entzündungshemmende Substanzen, Antioxidantien, Flavanole in Aminosäuren und die Enzyme Wasserstoffperoxid und Methylhglyoxal. In kleinen Mengen sind außerdem Aroma- und Mineralstoffe sowie Vitamine enthalten. Ein Teelöffel Honig hat rund 30 Kalorien – etwa ein Viertel weniger als Zucker. Auf die heiße Milch mit Honig muss bei Erkältung also niemand verzichten. Damit die heilenden Substanzen nicht zerstört werden, darf der Honig jedoch nicht über 40 Grad erhitzt werden.
Als Mittel gegen Wunden
Neben der inneren Wirkung hilft Honig auch bei der äußerlichen Behandlung, zum Beispiel von Wunden. Schon während des 2. Weltkriegs wurde Honig zur Wundheilung verwendet. In den letzten Jahren erlebte der Saft eine Renaissance in der Medizin: Wundauflagen setzen heute wieder mehrere Krankenhäuser ein. In Berlin sind das zum Beispiel die gefäßchirurgische Abteilung am Berliner DRK-Klinikum Mitte oder die Diabetologie des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe. Der Honig soll bei der Wundheilung von offenen Beinen, Unterschenkelgeschwüren und dem diabetischem Fuß helfen.
Wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen ist das zwar noch nicht. In kleineren Studien konnte jedoch gezeigt werden, dass Honig im Vergleich zu einer konventionellen Wundbehandlung eine beschleunigte Wundheilung erzielt. Außerdem belegen mehrere Studien, dass das lokale Immunsystem in der Wunde durch den Honig günstig beeinflusst wird und die Wunde mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Folge: Die Wundheilung vollzieht sich besser, der Körper kann schneller mehr neues Gewebe bilden. Wie bei allen Behandlungen sollte jedoch auch die Therapie mit Honig nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Wo Milch und Honig fließen
Ist Honig außerdem auch ein Schönheitsmittel? Schon Cleopatra hat angeblich in Honigmilch gebadet. Seit dem Altertum weiß man um die Wirkung des Honigs als Schönheitsmittel. Die Honigmassage hat ihren Ursprung in der russischen und tibetischen Medizin. Das ganzheitliche Naturheilverfahren nährt die Haut, so dass sie sich danach weich und zart anfühlt. Zudem kann Honig Verspannungen lösen und das Immunsystem stärken. Die Honigmassage soll vor allem bei schlechter Durchblutung, Cellulitis, Schlafstörungen oder bei rheumatischen Beschwerden helfen.
Doch Vorsicht! So gesund Honig auch ist – für Kleinkinder unter einem Jahr sollte Honig in jeder Form tabu sein! Denn er kann Sporen des Krankheitserregers Clostridium botulinum enthalten. Keime von Clostridium botulinum kommen weltweit vor. Sie stellen erst dann eine Gefahr dar, wenn sie sich im Lebensmittel vermehren und dabei Gifte bilden. Die Erkrankung, die durch das Gift von Clostridium botulinum verursacht wird, heißt Botulismus, nach "botulus", dem lateinischen Wort für Wurst. In Abhängigkeit von der aufgenommenen Giftmenge kommt es bei einer Botulismus-Erkrankung nach 12 bis 36 Stunden zu Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung und zu neurologischen Symptomen. Die schnell fortschreitende Lähmung der Atemmuskulatur ist eine gefürchtete Folgeerscheinung. Botulismus-Patienten gehören umgehend in ärztliche Behandlung und intensivmedizinische Betreuung. Bei Kleinkindern führen kleinste Mengen des Erregers zu Lähmungen. Unbemerkt kann dieser sogenannte Säuglinsbotulismus zum Tod des Babys führen. Für ältere Kinder und Erwachsene sind die Erreger im Honig unbedenklich.