Nasenspray richtig anwenden: Bild zeigt Frau bei Anwendung von Nasenspray (Bild: imago images/photothek)
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- Nasenspray richtig anwenden & sicher benutzen

Weil ihr Sprühnebel direkt an der Nasenschleimhaut wirkt, bringt Nasenspray schnell Hilfe bei Erkältung, Schnupfen, Allergie. Wichtige Tipps zur Anwendung.

Nasensprays gegen Schnupfen oder bei Allergien wirken direkt an den Schleimhäuten - die Wirkstoffe der Sprays werden so von der Nasenschleimhaut schnell aufgenommen und verschaffen effektiv Linderung.
 
Doch auch Arzneimittel in Sprays bleiben Medikamente. Um sie richtig und ohne Gefahr zu nutzen kommt es also auf die richtige Anwendung an. Wir haben wichtige Tipps & Infos hier zusammengefasst.

Wann sollte man ein Nasenspray benutzen?

Die Sprays sollten verwendet werden, wenn die Nase verstopft ist, z. B. als Folge einer Erkältung. Denn die Verstopfung führt dazu, dass man nur noch durch den Mund atmet, was ungesund ist. Die Atemluft gelangt dann ungefiltert in den Nasen-Rachenraum und schließlich auch in die Lunge. Zudem trocknen die Schleimhäute schneller aus und auch Zähne und Zahnfleisch können leiden.

Was bewirkt Nasenspray?

Nasenspray enthält meistens Wirkstoffe, die eine abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhäute haben. Diese Schleimhäute sorgen dafür, dass die Atemluft angewärmt und befeuchtet wird.
 
Die Flimmerhärchen in der Nasenschleimhaut sind ein biologischer Schutz gegen Gefahr: sie befördern eingeatmeten Staub, Schmutz und Keime wieder aus der Nase heraus. Das gelingt aber nur, wenn die Schleimhäute nicht angeschwollen sind, wie es zum Beispiel bei einem Schnupfen durch Erkältung oder einer Allergie der Fall ist.

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Welche Wirkstoffe sind in Nasensprays enthalten?

Die meisten Nasensprays enthalten Wirkstoffe, die sofort einen abschwellenden Effekt auf die Nasenschleimhäute haben. Das sind so genannte Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin. Sie bewirken, dass sich die Blutgefäße an den Schleimhäuten der Nase zusammenziehen. Die Blutzufuhr verringert sich, das Gewebe schwillt ab und die Nasenatmung wird wieder möglich.
 
Bei allergischem Schnupfen kommen Nasensprays zum Einsatz, die Antihistaminika oder Kortison enthalten. Sie reduzieren die allergische Reaktion in der Nasenschleimhaut und sorgen so dafür, dass Fließschnupfen und "verstopfte Nase" weniger werden. Kortison hat auch eine antientzündliche Wirkung.
 
Nasensprays mit einer 0,9% isotonische Lösung aus Meersalz haben zwar keine abschwellende Wirkung; allerdings sorgen sie dafür, dass der Schleim in der Nase verdünnt wird und sie befeuchten und reinigen die Nasenschleimhäute.
Da sie keine abhängig machende Wirkung haben (siehe Kapitel "Wie lange sollte man Nasenspray anwenden?"), sind sie auch für Babys und Schwangere geeignet. Eine solche Lösung kann man auch leicht selbst herstellen, indem man 9 g Meersalz in einem Liter Wasser auflöst.

Anwendung: Wie benutzt man Nasenspray richtig?

Nasenspray kann nur dann gut wirken, wenn es richtig angewendet wird - und bei der Anwendung kann man durchaus einige Fehler machen. Den Kopf zum Beispiel in den Nacken zu legen ist falsch, weil der Wirkstoff dann schnell in den Rachen gelangt, wo er nicht hingehört. Passiert das doch einmal, sollte man das Nasenspray nicht runterschlucken.
 
So klappt’s mit der richtigen Anwendung:
• Die Nase putzen und anschließend die Hände waschen.
• Nasensprayflasche gut schütteln und die Schutzkappe entfernen.
• Vor dem ersten Gebrauch – und wenn das Spray länger nicht benutzt wurde – einen vollen Sprühstoß in die Luft sprühen, um die Funktionsfähigkeit zu testen.
• Vor der Anwendung dann den Kopf nach vorne und leicht seitlich neigen.
• Das Nasenspray "über Kreuz sprühen": Das heißt, mit der rechten Hand den Sprühkopf ungefähr einen Zentimeter in das linke Nasenloch einführen und für das rechte Nasenloch die linke Hand nutzen.
• Gleichzeitig das "unbeteiligte" Nasenloch mit dem Zeigefinger der freien Hand zudrücken.
• Einen Sprühstoß abgeben und dabei den Sprühnebel gleichzeitig einatmen.
• Dann die Anwendung auf der anderen Nasenseite wiederholen.
• Anschließend die Sprühkopfspitze mit einem Tuch abwischen und die Schutzkappe wieder aufsetzen.

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Wie lange sollte man Nasenspray anwenden?

Nasensprays mit einer abschwellenden Wirkung sollten nicht länger als eine Woche angewendet werden. Bei längerer Anwendung kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen - und zu einer Abhängigkeit von dieser Wirkung. 
Der abschwellende Effekt des Nasensprays lässt immer schneller nach, was dazu verführt, das Spray immer häufiger zu verwenden. Das reizt die Nasenschleimhäute und trocknet sie allmählich aus, wodurch sie ihre natürliche Schutzfunktion nicht mehr ausüben können.
 
Nasensprays, die Kortison oder Antihistaminika enthalten, können auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden, ohne eine solche Abhängigkeit auszulösen. Die Wirkstoffe wirken lokal und gelangen nicht in den gesamten Körper. Ihre Wirkung kann allerdings verzögert einsetzen, weshalb man diese Nasensprays nicht zu früh wieder absetzen sollte.

Abhängigkeit: Wie entwöhnt man sich von abschwellenden Nasensprays?

• Die Dosis reduzieren, indem man seltener sprüht oder Nasenspray mit einer weniger starken Dosierung wählt, zum Beispiel für Kinder.
• Nur in ein Nasenloch sprühen und dem anderen Nasenloch die Chance geben, wieder auf natürlich Weise abzuschwellen. Sobald das der Fall ist, kann man auch das zweite Nasenloch entwöhnen.
• Manchmal kann es sinnvoll sein, Nasensprays zu nutzen, die Kortison enthalten. Das sollte man aber mit seinem Arzt oder seiner Ärztin besprechen.

Wie lange kann man ein angebrochenes Nasenspray benutzen?

Nasensprays haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum, was unbedingt für die Anwendung beachtet werden sollte. Viele Nasensprays sind nur sechs Wochen bis wenige Monate nach dem Öffnen haltbar.
 
Um den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, das Datum der ersten Benutzung auf der Schachtel zu notieren.
 
Da Infektionen durch Nasensprays übertragen werden können, sollten Nasensprays nur von einer Person benutzt werden.

Beitrag von Ursula Stamm

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